Das 1:1 (1:0)-Remis ist zu wenig. „Wie sagt man: Angst fressen Seele auf“, zeigte sich SSVg-Vize-Chef Ralf Koeppe als Literat.
Dabei legten die Hausherren gut los. Bereits nach ein paar Sekunden gab es Freistoß. Standard-Spezialist André Badur brachte den Ball scharf herein. Anstatt das Leder, das lange in der Luft war, zu pflücken, blieb VfB-Keeper Torben Gunkel lieber auf der Linie kleben und Daniel Nigbur netzte per Kopf zum 1:0 ein (1.). „Das war der gleiche Torwartfehler wie eine Woche zuvor bei uns“, sah Koeppe „ausgleichende Gerechtigkeit“.
Anstatt jetzt befreit aufzuspielen, verkrampfte die SSVg. mal wieder. „Uns fehlt einfach das Selbstvertrauen“, stellte Koeppe deprimiert fest, dass die Mannschaft keinen Befreiungsschlag im Existenzkampf landen konnte. „Es war von beiden Seiten ein schwaches Spiel. Kämpferisch passt es bei uns zwar, aber fußballerisch ist es einfach zu wenig“, schüttelte Koeppe nach dem Unentschieden nur noch mit dem Kopf.
Die Mülheimer bestraften die Velberter Unzulänglichkeiten in der 72. Minute. Mit der ersten echten Torchance für den VfB besorgte Tansu Tokmak das 1:1 (72.). Mit dem Punktgewinn sind die Speldorfer nun auf der sicheren Seite. Trainer Peter Kunkel analysierte: „Velbert müsste in den letzten vier Spielen jetzt noch neun Punkte auf uns aufholen. Das ist zwar möglich, aber auch unwahrscheinlich. Dennoch werden wir noch nicht feiern.“ Kunkel weiter: „Der Wille, ein Spiel umzubiegen, imponiert mir.
Wir sind durch eine Unachtsamkeit, die auch mal passieren darf, in Rückstand geraten. Es gab zwar wenig Chancen, aber am Ende ist das Ergebnis verdient.“ Während der VfB den Klassenerhalt so gut wie sicher hat, zieht sich die Schlinge um den Hals der Velberter immer enger.