„Sicherlich bin ich in dem Alter, in dem man langsam mal sagen könnte, jetzt willst du es etwas ruhiger haben, aber soweit bin ich noch nicht“, begründet Schulz seinen sofortigen Wechsel vom Tabellenfünften Westfalia Herne zum 17. der NRW-Liga.
„Ich hätte es mir einfach machen können und die neun Spiele, die ich in Herne noch hatte, von der Bank in Ruhe aus angucken können. Ich bin jemand mit Herzblut und mich hat diese Aufgabe, Velbert aus dem Schlamassel zu helfen, unheimlich gereizt.“
Im Nachholspiel gegen die Sportfreunde Siegen sah er am Donnerstag vor allem dank einer im zweiten Spielabschnitt engagierten Leistung seines neuen Teams gleich einmal den lang ersehnte Erfolg für Velbert - den erste Sieg in diesem Jahr.
Siegen: Pauli – Ibrahim, Bogusz, Arslan, Schönwälder – Dallmann, Saidi, Cartus, Tahiri (56. Okumak (81. Jung)) – Uzun, Özkaya (64. Huke)
Tore: 1:0 Steegmann (7.), 1:1 Bogusz (13.), 2:1 Janas (FE/23.), 3:1 Janas (78.)
Zuschauer: 300 SR: Assmuth
„In der ersten Halbzeit haben wir hinten nicht besonders sicher gestanden. Man merkte die Verunsicherung in der Mannschaft“, spielte Schulz auf die Nachlässigkeiten nach der frühen Führung durch Julius Steegmann (7.) an. Siegens Kapitän Daniel Bogusz glich per Kopfballtor zum 1:1 aus (12.) und eine Führung der ebenfalls vom Abstieg bedrohten Gäste wäre gar nicht unverdient gewesen.
Sebastian Janas ließ mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter (23.) allerdings alle neu aufkommenden Hoffnungen aus dem Siegerland im Keim ersticken. „Wir gehen nach dummen Fehlern in Rückstand. Wir gehen wieder mit leeren Händen nach Hause – das ist bitter“, trauerte Siegens Trainer Peter Nemeth, der selbst erst Ende März für Rob Dalahaije das Amt des Cheftrainers übernahm, den Chancen nach.
Im zweiten Durchgang stabilisierte sich die Velberter Defensive. Und vorne sorgte erneut Sebastian Janas zwölf Minuten vor Schluss dafür, dass nach elf sieglosen Spielen die Punkte endlich mal wieder nach Velbert gingen. Schulz: „Es ist nur ein kleiner Schritt. Aber wir haben es gesehen: Wir müssen alle zusammen halten, dann zahlt es die Mannschaft auch zurück.“
Die kommenden Wochen werden zeigen, inwieweit der Blitz-Wechsel von Schulz die Hoffnungen auf den Klassenerhalt nähren kann. Für die Sportfreunde aus Siegen sieht die Lage inzwischen ernster denn je aus. Bereits am Montag kommt es im Leimbachstadion gegen die SG Wattenscheid 09 zum nächsten Abstiegsendspiel.