Auf der einen Seite stehen die Leute, die meinen, dass der ehemalige Co-Trainer Recht hat, in dem er die Vereinsstruktur kritisiert. Auf der anderen Seite sind aber auch die Entscheidungsträger, die ihn entlassen haben. „Es ist ein einstimmiger Vorstands-Beschluss gewesen“, berichtet „Boss“ Horst Haneke. „Dass wir so eine Unverschämtheit nicht tolerieren können, muss ihm eigentlich klar gewesen sein. Ich stelle mir nur die Frage, warum er vorher nicht mit uns gesprochen hat?“
Das weiß auch Coach Frank Schulz nicht genau. Aber der Ex-Profi bedauert die Entlassung: „Es ist sehr schade, denn ich habe mit Horst sehr gut zusammengearbeitet. Jetzt muss ich den Job eben alleine schaffen.“
Alleingelassen fühlt sich auch Haneke. Weil die Winterpause gar nicht mehr aufhören will, wird die finanzielle Situation der Westfalia immer brisanter. „Es sieht nicht gut aus, weil wir keinerlei Einnahme zu verzeichnen haben“, berichtet Haneke. „Das ist schon heftig. Doch bislang haben alle Spieler ihr Geld bekommen.“
Für eine wirtschaftliche Entspannung könnte ein neuer Geldgeber sorgen, der sogar in Sicht zu sein scheint. Nach RS-Informationen soll die Klubführung Kontakte zu einem rumänisch-türkischen Investor haben, der seine Spieler in die Bundesliga bringen will. So lange diese Akteure noch keinen Profikontrakt besitzen, sollen sie beim SCW „geparkt“ werden. Die Geldgeber wollen dann natürlich auch für das entsprechende Umfeld sorgen. Haneke äußert sich dazu aber nicht: „Wir verhandeln mit einem möglichen neuen Hauptsponsor, mehr kann ich derzeit aber noch nicht sagen. Dafür sind noch viel zu viele Dinge zu besprechen. Aber bis Ende des Monats erwarten wir eine Entscheidung.“
Aber Achtung: Der FC 96 Recklinghausen hat sich auch eine Menge von einer ähnlichen Kooperation versprochen und hat eine schmerzhafte Bauchlandung hingelegt.