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Herne: Albert flucht
"Amateurhaft geführter Verein"

Westfalia Herne: Albert platzt der Kragen

Nach dem Insolvenz-Chaos oder dem Gerichtstheater mit den Ex-Coaches Christoph Schlebach und Frank Plewka reißt jetzt Horst Albert die Hutschnur.

Der Co-Trainer wird sein Amt im Sommer niederlegen. Und das dürfte nur die Spitze des Eisberges sein, denn der Klub hat noch keinerlei Gespräche für die neue Saison geführt.

Albert nennt im RS-Interview die Gründe und spricht unangenehme Wahrheiten an.

Herr Albert, warum hören Sie am Saisonende auf?

Mir reicht es einfach. Der SCW ist ein amateurhaft geführter Klub. Jeder will hier etwas zu sagen haben, aber niemand hat Ahnung. Wir haben die Insolvenz-Sache beispielsweise aus RevierSport erfahren. Das zeigt, dass hier einiges nicht stimmt.

Was meinen Sie genau?

Als Trainer sind Frank Schulz und ich absolute Einzelkämpfer. Wir haben immer eine neue Truppe aus dem Boden gestampft. Immer wieder hat es geklappt und wir hatten eine tolle Mannschaft mit großem Erfolg. Aber diese Arbeit wir leider nicht gewürdigt, weil die Leute um unseren Hauptsponsor Jürgen Stieneke herum nicht in der Lage sind, vernünftig zu arbeiten.

Nennen Sie bitte ein Beispiel.

Keiner will darauf eingehen, warum wir nicht bei der inoffiziellen Hallenstadtmeisterschaft des Ausrichters SV Sodingen angetreten sind. Aber die Gründe sind einleuchtend. Vor zwei Jahren, als ich mit Spielern, mit denen ich noch trainiert habe, zum Budenzauber, bei dem der Rest der Mannschaft gespielt hat, gekommen bin, sollten wir Eintritt bezahlen.

Das war es?

Nein, außerdem haben wir immer das erste und letzte Spiel, weil die Zuschauer so lange bleiben sollen. Zwischendrin haben wir aber dreieinhalb Stunden Pause. Das ist eine Katastrophe und deshalb haben wir abgesagt. Außerdem waren beim Testspiel des VfL Bochum gegen Charleroi, das uns ja mit den Einahmen helfen sollte, niemand vom SV Sodingen da, um Solidarität zu bekunden. Aber meckern können sie alle und wir werden von unserem eigenen Verein nicht mal in Schutz genommen. Das gleiche gilt für das Theater mit unseren Vorgängern.

Sie meinen Schlebach und Plewka?

Ja. Wie Frank und ich von denen behandelt worden sind, ist ein Witz. Die schießen in der Öffentlichkeit gegen uns, aber niemand aus dem Verein pfeift sie zurück. Wir können am wenigsten dazu, dass die beiden entlassen worden sind. Seitdem die beiden da waren, gab es hier Probleme, weil die mit den Spielern nicht zu Recht gekommen sind. Und plötzlich feuern die gegen einen Trainer, der 213 Bundesligaspiele und hier etwas aufgebaut hat. Das ist respektlos von Leuten, die noch nichts erreicht haben. Das zeigt, dass in Herne nichts funktioniert und etliches im Argen ist. Und aus diesem Grund höre ich auf.

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