Insgesamt laufen in Marl gleich acht Kontrakte von Stammkräften aus. Ein reiner Marathon für Darmstädter. „Es sieht aber ganz gut aus, dass wir unser Team zusammenhalten werden“, ist sich der Macher sicher, mindestens die Leistungsträger auch im nächsten Jahr am Badeweiher zu halten. „Aber bevor ich nicht alle Jungs angesprochen habe, gebe ich auch keine Wasserstandsmeldungen heraus. Deshalb wird es auch noch ein bisschen dauern, bis wir eine endgültige Entscheidung haben, wie die neue Mannschaft aussehen wird.“
Zwei Spielern hat er indes bereits die Freigabe erteilt. Seyfullah Kalayci und Gökhan Özdemir können den VfB verlassen. „Wenn sie einen Verein finden, der ihnen auch eine Arbeitsstelle besorgen kann, werden wir beiden keine Steine in den Weg legen“, sieht Darmstädter natürlich auch eine finanzielle Entlastung seines Klubs.
Und die frei werdenden Gelder könnte er dann direkt reinvestieren. Denn die Marler haben nach wie vor ein Torwart-Problem. Die Nummer eins, Tobias Rantzow, ist nach wie vor verletzt. „Er hat die Reha bei Hannes Scherer aufgenommen“, hofft „HD“, dass Rantzow am 15. Februar wieder fit sein wird. Das ist auch nötig, denn die beiden Reserve-Keeper Niclas Schmidt und Moses Kinsley sind extrem verletzungsanfällig und fallen ebenfalls aus.
Während andere Vereine nur zwei Torhüter im Kader haben, hat der VfB sogar noch Youngster Marvin Radüchel als vierten Mann dabei. Aber bei ihm gibt es andere Probleme. „Er hat leider Flausen im Kopf“, berichtet Darmstädter. Der 19-Jährige hat mehrfach bei den Einheiten gefehlt. Als sein Coach Klaus Täuber dann fragte, warum er nicht zum Training kommen würde, meinte der Linientiger, dass er eine Auszeit benötigen würde. „Das ist doch ein Unding, in seinem Alter muss er sogar noch mehr trainieren als andere“, hat Darmstädter mit Radüchel, der zu Saisonbeginn ein Probetraining beim FC Schalke absolviert hat, allerdings durchgefallen ist, sich seinen Schützling zur Brust genommen.
Und weil im Endeffekt drei Fragezeichen und eine ungewisse Personalplanung zu Buche stehen, stellt sich momentan Benjamin Lowens beim VfB vor. Der 22-Jährige ist bei Bayer Leverkusen groß geworden und würde von der TSG Sprockhövel kommen. „Er ist ein Guter“, meint Darmstädter. „Ob wir ihn aber nehmen werden, weiß ich noch nicht. Das werden die nächsten Gespräche zeigen.“
Fest steht aber, dass der VfB am Donnerstag sein erstes Testspiel bestreiten wird. Gegner ist um 19 Uhr auf dem vom Schnee befreiten Kunstrasenplatz am Badeweiher der Landesligist SV Zweckel.