Als Jan Ramadan Schwarz-Weiß Wattenscheid 08 zu Beginn des Jahres übernahm, befand sich SW auf dem 14. Tabellenplatz, mit nur zwölf Punkten auf dem Konto und zwei Zählern Rückstand auf das rettende Ufer.
Am Ende der Saison stand Wattenscheid auf Rang zwölf und hielt die Klasse. In der Rückrundentabelle stand man sogar auf Platz acht und man sammelte in der gesamten Rückserie 25 Punkte.
"Als ich die Mannschaft übernommen habe, war keine Qualität drin. Es war eine unmögliche Mission. Ich habe ein paar Tests mit den Spielern gemacht, um herauszufinden, um welche Qualität es sich handelt. Dann habe ich gemerkt, dass es noch sehr viel schwerer wird, als ich dachte", erzählte Ramadan über seine Anfangszeit bei Wattenscheid.
"Wir haben es am Ende hinbekommen und eine sehr gute Rückrunde gespielt. Wir haben das Maximale aus den minimalen Voraussetzungen herausgeholt", fügte er hinzu. "Wir haben gezeigt, dass die Qualität der Spieler zwar eine große Rolle spielt, aber wenn der Trainer keine Qualität hat, leiden viele Vereine darunter. Ein Trainer muss den Spielern zeigen, was sie sein können und nicht was sie sind. Das ist ein großer Unterschied."
Nun sucht er eine neue Herausforderung in einer höheren Liga: "Ich möchte auf jeden Fall den nächsten Schritt in der Oberliga oder als Co-Trainer in der Regionalliga machen, denn die gesamte Amateurklasse ist nicht mein Niveau."
Allerdings erklärt er, dass die reine gute Arbeit nicht immer für Angebote sorgt: "Es geht viel um Vitamin B im Geschäft. Jeder will einen Ex-Profi holen oder einen mit A-Lizenz oder bla, bla, bla. Die müssen mal den Erfolg definieren und gucken, welchen Kader hatte er, welche Qualität hatte er zur Verfügung?"
Aktuell laufen noch keine Gespräche mit anderen Vereinen. Ramadan erklärt, dass man nun erstmal abwarten müsse. Seine Erfolge schätzt er selbst allerdings als gute Bewerbung ein: "Wenn jemand einen minimalen Kader hat und so etwas wie ich schafft, das ist schwieriger, als Meister zu werden. Es ist einfach, Meister zu werden. Jeder Trainer kann Meister werden. Aber einen Verein aus so einer Situation zu retten, ist etwas anderes. Das ist wirklich schwierig. Ein guter Trainer kann Meister werden, aber ein überragender Trainer kann Geschichte schreiben und das haben wir gemacht."