Es muss immer die eine Mannschaft geben, die sich in einer Saison blamiert: Diese "goldene Himbeere", in diesem Fall nicht für den schlechtesten Film sondern schlechteste Saisonleistung, erhält diesmal der SV Scherpenberg.
Der Aufstiegsaspirant aus Moers unterlag am vergangenen Wochenende mit 1:2 gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter. So weit, so gut - eine Niederlage.
Aber: Es war keine gewöhnliche Pleite. Denn Scherpenberg ist die erste Mannschaft der laufenden Landesliga-Saison, die gegen Hö-Nie verlor oder anders gesagt: Im 18. Saisonspiel errang der Klub vom Acker in Kalkar den ersten Sieg - beim SV Scherpenberg.
"Wir haben uns das alles anders vorgestellt, wir sind an Hö-Nies Torwart verzweifelt. Aktuell ist das alles unserer Verletztenmisere geschuldet. Es fallen bis zu zehn Spieler aus. Das können wir dann auch nicht kompensieren. Das muss man so festhalten", bilanzierte Kay Bartkowiak die Blamage gegenüber RevierSport.
Die Jungs feiern hier zusammen und sind Freunde. Wir sind sicherlich keine Söldnertruppe. Und wenn uns dieser Ruf ereilt, dann muss ich sagen, dass Trainer Ralf Gemmer aus einer Söldnertruppe ein Team geformt hat.
Kay Bartkowiak
Der Scherpenberger Sportchef ergänzte: "Es ist unruhig in der Mannschaft, weil die Jungs aufgrund der zahlreichen Ausfälle immer wieder auf ungewohnten Positionen zum Einsatz kommen. Aber da muss jeder durch. Es kann ja bei so vielen verletzten und gesperrten Spielern nicht anders laufen."
Im Winter will Bartkowiak noch einmal personell nachlegen. Nach dem Ausfall von Kapitän Nico Frömmgen (Kreuzbandriss) stehen ein Innen- und Außenverteidiger auf der Wunschliste. Bis dahin gilt in den verbliebenen zwei Spielen sechs Punkte zu holen. "Das muss unser Anspruch sein, damit wir im neuen Jahr noch einmal angreifen können", betont der SVS-Manager.
Im vierten Jahr versucht Scherpenberg nun in die Oberliga aufzusteigen. Der Verein gilt als finanziell stark aufgestellt. Das will Bartkowiak gar nicht verneinen, betont aber auch: "Die Jungs feiern hier zusammen und sind Freunde. Wir sind sicherlich keine Söldnertruppe. Und wenn uns dieser Ruf ereilt, dann muss ich sagen, dass Trainer Ralf Gemmer aus einer Söldnertruppe ein Team geformt hat." Das muss das Team nun in den letzten beiden Spielen vor dem Jahreswechsel gegen die Abstiegskandidaten vom ESC Rellinghausen und der Spielvereinigung Sterkrade-Nord, unter Beweis stellen.