Die Erleichterung war groß beim VfB Frohnhausen. Am dritten Spieltag feierte der Landesligist im Derby gegen die SG Schönebeck den ersten Saisonsieg – die Partie endete 2:0. Matchwinner war Neuzugang Robin Barth, der seine Mannschaft in der Schlussphase mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße brachte.
Für Barth war es ein ganz besonderes Spiel, denn bis zu diesem Sommer schnürte er noch die Schuhe an der Ardelhütte und schoss die Schönebecker mit 29 Toren zur Bezirksliga-Meisterschaft. Insgesamt erzielte der 29-Jährige für die SGS in 71 Pflichtspielen unglaubliche 102 Treffer.
Dass er nun ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub die entscheidenden beiden Tore zum Sieg beisteuerte, nahm der pfeilschnelle Angreifer professionell zur Kenntnis: "Klar, es war ein besonderes Spiel gegen meinen ehemaligen Verein. Ich habe viele alte Freunde wiedergetroffen. Am Ende war ich natürlich über den 2:0-Derbysieg erleichtert und hoffe, dass dieser Dreier uns für die nächsten Partien Aufschwung geben wird. Trotzdem hat man natürlich ein bisschen Mitgefühl, wenn man die alten Kollegen so niedergeschlagen sieht. In den 90 Minuten hatte ich das aber ausgeblendet."
Schon von 2016 bis 2018 spielte Barth in Frohnhausen unter Trainer Issam Said. Entsprechend benötigte der Mittelstürmer keine große Anlaufzeit, wie er gegenüber RevierSport betonte:
"Ich bin in Frohnhausen sehr gut aufgenommen worden, egal ob von der Mannschaft, dem Trainerteam oder dem gesamten Umfeld. Wir haben dann eine gute Vorbereitung gespielt und den Preußen Cup gewonnen. Mit vier Punkten aus drei Spielen sind wir ganz ordentlich in die Saison gestartet, auch wenn ein, zwei Zähler mehr natürlich besser gewesen wären."
Für den Torjäger der Frohnhauser "Löwen" hat in dieser Spielzeit ganz klar das mannschaftliche Ziel oberste Priorität. "Wir wollen so viele Punkte wie möglich sammeln, um nichts mit unten zu tun zu haben. Das ist unser Saisonziel. Dafür möchte ich der Mannschaft mit meiner Erfahrung und meinen Toren helfen. Dieses Jahr habe ich mir bei der persönlichen Tor-Marke aber kein Ziel gesetzt", betonte Barth.
Das wird sich kurzfristig zeigen, ob ich spielen kann oder nicht. Ich erwarte ein hart umkämpftes Spiel. Wir wollen definitiv punkten, damit wir uns aus dem Tabellenkeller fernhalten und den Gegner auf Abstand halten können. Das ist unsere klare Aufgabe.
Robin Barth vor dem Derby.
Der 29-Jährige weiter: "Mein oberstes persönliches Ziel ist es, so viele Spiele wie möglich zu machen. Bei mir hat sich beruflich etwas verändert, weshalb ich nicht immer sonntags spielen kann. Wenn ich spiele, möchte ich der Mannschaft einfach helfen – und dann kommen die Tore von ganz alleine."
Ob der Top-Torjäger, der als Justizvollzugsangestellter im Gefängnis arbeitet, aufgrund seines Jobs überhaupt beim kommenden Essener Derby bei der SpVgg Steele (20. August, 15 Uhr) mitwirken kann, ist noch offen. Barth betont: "Das wird sich kurzfristig zeigen, ob ich spielen kann oder nicht. Ich erwarte ein hart umkämpftes Spiel. Wir wollen definitiv punkten, damit wir uns aus dem Tabellenkeller fernhalten und den Gegner auf Abstand halten können. Das ist unsere klare Aufgabe."