Beide Teams waren mit gleichen Vorraussetzungen in die Partie gegangen: Schwache Auftritte in der Vorbereitung, Verletzungssorgen und das Fehlen des letzten Feinschliffs waren hüben wie drüben zu beklagen.
Während bei Mühlheim eine komplette Truppe an Neuzugängen aufwartete, waren es bei Helene zu Beginn der Vorbereitung noch über 30 Mann, die den Kader stellten. Es mussten sich bei beiden Kontrahenten also erst einmal die erste Elf finden und einspielen und außerdem Verletzungen und Urlaubsaufenthalte kompensiert werden. Die eigentliche Frage war also: Wem ist das besser gelungen? Wer kann noch ein Stück der Aufstiegseuphorie in die neue Saison mitnehmen?
Nach 90 teilweise einseitigen Minuten ist die Antwort klar: Der TuS Mühlheim 09. Die Mannschaft von Trainer Oliver Kannegießer bestimmte von Beginn an die Partie. Vor knapp 250 Zuschauern bewiesen sie Ballsicherheit in der Abwehr und schöne Kombinationen im Aufbauspiel. Nur im Abschluss mangelte es noch etwas. Nach fünf Minuten war bereits die Möglichkeit zur frühen Führung da, doch Campanella lupfte den Ball am geschlagenen Keeper vorbei aufs Tornetz.
Helene kam kaum durchs Mittelfeld, war nur über Standards wirklich gefährlich und nach 34 Minuten fiel folgerichtig das Tor für Mülheim. Ein schneller Angriff, ein Pass in die Nahtstelle der Abwehr und Hebisch schob den Ball lässig rechts unten ein. Die Antwort der Hausherren ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Drei Minuten später fiel der Ball nach einem Freistoß aus dem Halbfeld im Getümmel vor die Füße von Hussein Allouche, der die Kugel über die Linie stocherte. Mit diesem Ergebniss ging es in die Halbzeit.
Nach Wiederanpfiff dann dasselbe Spiel wie in Halbzeit Eins: Mühlheim schiebt sich sicher den Ball hinten hin und her, um dann mit schnellen Kombinationen oder einem langen Pass auf den schnellen Campanella das Spiel nach vorne zu eröffnen. Helene bleibt meistens zweiter Sieger, vertendelt den Ball im Mittelfeld oder verliert sich in Einzelaktionen. So sahen es auch die Zuschauer. "Die betteln um das Gegentor", war der Kommentar von den Rängen.
Die größten Chancen in Halbzeit Zwei enstanden wieder durch Standards und zumeist für Mühlheim (51.,54.,57.,90.), die dabei allerdings entweder am überragenden Essener Torwart Omar Allouche oder am Aluminium scheiterten.
Am Ende waren beide Trainer zufrieden mit dem Punkt, Oliver Vössing aufgrund "der Möglichkeiten, die wir zur Verfügung hatten", und Oliver Kannengießer "weil wir hier nicht mehr holen wollten, auch wenn drei Punkte vielleicht drin gewesen wären."