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Fatmir Ferati ist Fan des "dicken Ronaldos" und erinnert sich an Schalke-Profitraining

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Fatmir Ferati (rechts), hier neben Kevin Barra, beim FC Kray.
Fatmir Ferati (rechts), hier neben Kevin Barra, beim FC Kray. Foto: Michael Gohl
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Fatmir Ferati ist im hiesigen Amateurfußball ein bekannter Name. Dieser stellt sich nun dem RevierSport-Fragenkatalog.

Fatmir Ferati ist mittlerweile 33 Jahre alt. Er hat in seiner Laufbahn schon einiges erlebt.

13 Jahre - von 1997 bis 2010 - spielte er in der Schalker Knappenschmiede, bevor er seine Chance bei Fortuna Düsseldorf II und Hannover 96 II suchte. Doch er scheiterte und konnte sich nicht durchsetzen.

Es ging weiter zu Rot Weiss Ahlen. Auch an der Werse sollte Ferati nicht lange bleiben - seine weiteren Stationen: FC Kray, Wuppertaler SV, SG Wattenscheid 09, Westfalia Herne, SV Straelen, SV Schermbeck, VfB Habinghorst und FSM Gladbeck. Von der 3. Liga bis zur Kreisliga A stand Ferati nun schon überall unter Vertrag. Im Sommer 2023 folgte der Schritt in die Kreisliga B zum Essener Traditionsklub TuS Helene.

Er blickt auf immerhin 111 Oberliga-Spiele (69 Tore) und 26 Regionalliga-Begegnungen (fünf Treffer) zurück.

Fatmir Ferati stellt sich dem RevierSport-Fragenkatalog.

Meine größte Stärke ist... wenn es um den Fußball geht, dann sind es die Standards. Ansonsten bin ich ein sehr loyaler Mensch.

Meine größte Schwäche ist... meine nicht vorhandenen läuferischen Qualitäten (lacht). Im Leben war ich zu oft zu gut zu meinen Mitmenschen, die mein gutes Herz dann leider ausgenutzt haben. Daraus habe ich gelernt.

Bei uns in der Kabine… da herrscht immer gute Stimmung und die Musik wird voll aufgedreht.

Der beste Moment meiner Fußballerkarriere war… das müsste 2009 bei Felix Magath gewesen sein. Das war meine erste Einheit bei den Schalker Profis. Plötzlich trainierst du mit Stars wie Kevin Kuranyi, Marcelo Bordon, Rafinha oder Lincoln. Das Training war auch nicht gut, ich war nicht ich selbst. Die Nervosität war einfach zu groß. Ansonsten war natürlich jeder Aufstieg schön. Mit Herne, Kray und Straelen - jeder Aufstieg, Pokalsieg jeder Turniersieg, das sind Dinge, die einen Fußballer immer glücklich machen.

Das schönste Tor meiner Karriere war… in der B-Jugend mit Schalke in Dortmund-Brackel gegen Borussia Dortmund. Da habe ich das Ding in der ersten Minute aus rund 40 Metern in den Knick gehauen. Wir waren in diesem Spiel klarer Außenseiter. Bei der Borussia spielten spätere Bundesligaspieler wie Mario Götze, Marco Stiepermann oder Marc Hornschuh. Aber wir haben das Ding gerockt und 3:2 gewonnen. Ich habe alle drei Tore geschossen (lacht). Ein schöner Tag.

Mein bester Mitspieler war... Fatlum Zaskoku. Wir haben uns einfach blind ergänzt. Er wusste, was ich für ein Spielertyp bin und wie ich die Bälle haben will. Das war eine perfekte Zusammenarbeit zwischen uns. Ich habe aber auf Schalke auch mit späteren Bundesligaspielern wie Julian Draxler oder Predrag Stevanovic zusammengespielt. Das waren natürlich schon in der Jugend Granaten mit besonderen Fähigkeiten.

Mein bester Trainer war... Norbert Elgert ist ein Phänomen. Er bildet jemanden nicht nur fußballerisch sondern auch menschlich aus. Aber ich möchte hier auch Marc Dommer erwähnen. Er hat mich in der F-Jugend nach Schalke geholt und war mein Entdecker. Bis heute habe ich mit ihm Kontakt. Bei den Senioren hatte ich auch geile Trainer wie Michele Lepore oder Christian Knappmann.

Mein schlechtester Trainer war... für mich gibt es keine schlechten Trainer. Wenn man nicht spielt, heißt es nicht, dass ein Trainer schlecht ist. Das sieht man vielleicht in der Situation so, aber der Mensch sollte auch klüger werden und das alles mit der Zeit richtig einschätzen. Jeder Trainer hat seine Gründe und der Spieler, der nicht spielt, sollte erst einmal in den Spiegel schauen.

Als ich ein kleiner Junge war, war mein Vorbild... aufgrund der Eleganz Zinedine Zidane und wegen seines Talents Ronaldinho. Über allen Spielern steht für mich aber der dicke Brasilianer Ronaldo.

Ich bin kein Fußballprofi geworden, weil… ich eine schlechte Entscheidung getroffen und Schalke in Richtung Hannover verlassen habe. Ich hatte leider keine Geduld, wollte unbedingt den Schritt zu den Profis machen, was mir in Hannover ermöglicht wurde. Ich hätte aber noch ein oder zwei Jahre auf Schalke bleiben sollen. Hannover war zu diesem Zeitpunkt unter Trainer Mirko Slomka richtig gut drauf. Ich hatte keine Chance in die Mannschaft zu kommen, bin dann zu Fortuna Düsseldorf II gewechselt und später zu Rot Weiss Ahlen. Da wusste ich dann, dass der Profitraum geplatzt war.

Das Beste am Ruhrgebiet ist… ich bin einfach ein Ruhrpott-Kind. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll: Es ist einfach geil, dass man hier aufgewachsen ist. Ich fühle mich hier pudelwohl.

Entweder, oder?

Dortmund oder Schalke? Schalke.

Bier oder Wasser? Wasser.

Club oder Kneipe? Club.

Natur- oder Kunstrasen? Naturrasen.

Kämpfer oder Künstler? Künstler.

Kino oder Netflix? Netflix.

Fußball im TV oder Stadion? im TV.

Zum Abschluss noch ein paar Fragen:

Mit wem möchten Sie gerne mal ein Wasser trinken gehen? Denzel Washington. Er ist ein mega Schauspieler. Ich würde ihn gerne mal fragen wie er das macht, dass ihn alle lieben.

Bei welchem Verein erlebten Sie die krasseste Mannschaftsfahrt – und warum?

Tatsächlich hatte ich nur zwei Mannschaftsfahrten. Das war mit dem Wuppertaler SV und FC Kray. Da habe ich dann auch Alkohol getrunken. Anders geht das ja nicht auf Mallorca (lacht).

Worüber können Sie lachen?

Über mich. Es ist wichtig, dass man über sich selber lacht und das Leben nicht zu ernst nimmt. Ansonsten über gute Komiker wie Kevin Hart zum Beispiel.

Mein bester Urlaub war?

Mit meiner Familie. Das war 2022 in Albanien. Wir waren alle in einem Hotel und haben das Leben genossen. An diesen Tagen hat niemand an irgendwelche Probleme gedacht sondern sich einfach fallen lassen. Das war sensationell.

Was ist für Sie unverzichtbar?

Ich kann auf Fußball verzichten, aber nicht auf meine Familie.

Welche Musik hören Sie gerne und was läuft in der Kabine?

Ich höre gerne albanische Songs. Die albanische Musik kommt jetzt auch in Deutschland an. Bei TuS Helene haben wir viele Kurden in der Mannschaft, so dass kurdische Musik gehört wird. Ich muss aber demnächst mal Schlager oder so laufen lassen. Mal schauen, ob die Jungs mich dann rausschmeißen (lacht).

Wenn Sie noch einmal neu beginnen könnten, was würden Sie in Ihrem Leben anders machen?

Ich bin so zufrieden wie es läuft. Einzig der Wechsel von Schalke nach Hannover war ein großer Fehler, den ich so nicht mehr begehen würde.

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