Seit Oktober 2019 ist Marcel Cornelissen Trainer von Adler Union Frintrop. Es war eine herausfordernde und bewegende Zeit, mit vielen sportlichen Höhepunkten, Niederrheinpokal-Erfolgen über Oberligisten, aber auch zwei Corona-bedingten Saisonabbrüchen.
Die Krönung folgte am 07. Mai 2023: Adler Union machte mit einem 8:0-Heimerfolg gegen den VfB Frohnhausen die Landesliga-Meisterschaft perfekt.
In etwa dreieinhalb Jahren Amtszeit hat es der 35-Jährige also geschafft, den Verein von der Bezirksliga in die Oberliga zu führen. Seine Bilanz ist schier unglaublich: 70 Liga-Spiele, 168 Punkte – ein Schnitt von 2,4. Ohne Frage: Cornelissen ist der erfolgreichste Amateurtrainer der vergangenen zwei Jahre. Dabei war der Fan von Rot-Weiss Essen vor seinem Wechsel nach Frintrop ein unbeschriebenes Blatt in Essen und trainierte zuvor nur den Bezirksligisten BV Rentfort.
Was macht ihn so erfolgreich? Cornelissen ist ein extrem akribischer, ehrgeiziger Trainer, der innerhalb der Mannschaft ein sehr gutes Standing hat. Woche für Woche bereitete er sein Team gut auf die nächste Aufgabe und die jeweiligen Stärken und Schwächen des Gegners vor – samt Videoanalysen. Außerdem gelang es dem Coach, den 30-Mann großen Kader (25 Feldspieler, 5 Torhüter) kontinuierlich bei Laune zu halten. Auch Akteure, die weniger spielten, verbreiteten keine schlechte Stimmung, sondern ordneten den gemeinsamen Zielen alles unter.
Dabei lief auch in dieser Saison nicht immer alles nach Plan und die Frintroper mussten mehrere Rückschläge einstecken. Das zweite Heimspiel ging gegen den DV Solingen – einschließlich 1:4-Halbzeitrückstand – mit 4:5 verloren. Dazu verlor der Meister beide Spitzenspiele gegen den Tabellenzweiten Sportfreunde Niederwenigern (2:3, 0:2). Der Tiefpunkt war die 2:4-Auswärtspleite im Hinspiel in Frohnhausen.
Cornelissen wurde 2022 zu Essens Trainer des Jahres gewählt
Doch Cornelissen bewahrte die Ruhe, nahm jeweils die richtigen Korrekturen vor und führte sein Team nach jedem Rückschlag wieder zurück in die Erfolgsspur. Auf längerfristige Ausfälle von Stammspielern wie Leon Engelberg, Niclas Toepelt oder Christian Büttner reagierte der Trainer mit einer gewissen taktischen Variabilität und somit war der Meister auch für die Gegner schwer ausrechenbar.
Fast der wichtigste Aspekt: Adler Union Frintrop verstellte sich in der höheren Liga nicht und spielte den frechen, mutigen Offensivfußball aus der Bezirksliga-Meistersaison. Mit Erfolg: 89 Tore in 25 Spielen sprechen eine deutliche Sprache – auch ein Verdienst des Trainers. Bereits im Dezember 2022 verlängerte der 35-Jährige seinen Vertrag am Wasserturm frühzeitig bis 2024.
Im gleichen Monat wurde er auch zu Essens Trainer des Jahres gewählt. Die Chancen auf eine Titelverteidigung stehen sicherlich nicht schlecht. Eine Sache ist klar: Marcel Cornelissen ist ein Glücksfall für Adler Union Frintrop und der Architekt des Doppel-Aufstiegs.