Dass es nach einem Abstieg einen großen Kaderumbruch gibt, ist nichts Außergewöhnliches. So ist die Situation auch bei Blau-Gelb Überruhr. Der Noch-Landesligist wurde 2021/22 Tabellenletzter und spielt in der kommenden Spielzeit in der Bezirksliga. Die Elf von Trainer Murat Aksoy holte in 26 Liga-Partien nur 12 Punkte und konnte den Abstieg nicht verhindern.
Wenn es nach dem 34-jährigen Aksoy geht, soll der Gang in die Bezirksliga nur ein kurzes Intermezzo werden. Das Ziel ist klar: Überruhr will eine gute Rolle spielen und auch ein Wort im Aufstiegskampf mitreden. Doch das ist Zukunftsmusik. Aktuell konzentriert sich Aksoy voll und ganz auf die Kaderplanung. Bei einigen Personalien konnte bereits Vollzug gemeldet werden.
Mit Aliosman Aydin (Ziel unbekannt), Anton Pierre Feld, Leonard Scheer (beide Heisinger SV), Lirik Krasniqi (Kupferdreh-Byfang), Jordan Santowski (VfB Solingen), Ivan Ilias Cipetic (Croatia Mülheim), Faria Baraza (SSVg Velbert) und Amin Ouahaalou (TuRU Düsseldorf) konnte der Essener Klub schon sieben Zugänge für den Neuaufbau präsentieren. Weitere Unterschriften – auch von Spielern mit Oberliga-Erfahrung – sollen nach RS-Informationen zeitnah erfolgen.
Allerdings werden mit Dasilva Mavinga Matondo, Nick Hillmann (beide VfB Frohnhausen), Marco De Stefano (Hamborn 07), Hakan Uzun (Genc Osman Duisburg), Tom Holz (ESC Rellinghausen), Minwook Oh (Heisinger SV), Samet Caliskan und Daniel Morakinyo (beide Ziel offen) auch einige Akteure Überruhr verlassen.
Abgänge sorgen für Ärger
Drei Abgänge sorgten beim Trainer für Aufregung. Denn: Matondo, De Stefano und Oh hatten bereits ihre Zusage für die nächste Saison gegeben, sich dann aber trotzdem für einen Abgang entschieden. "Das ist traurig und sehr enttäuschend. Dasilva hatte sogar unserem Vorsitzenden Otmar Tautges zweimal die Hand gegeben und seinen Verbleib versprochen. Von ihm sind wir am meisten enttäuscht. Marco De Stefano und Minwook Oh hatten uns auch die Zusage gegeben. Das macht mich sauer. Ich habe mich immer für die Jungs eingesetzt. In solchen Situationen sieht man den wahren Charakter von Menschen. Wir sind alle zusammen abgestiegen. Das passt einfach nicht und ist mehr als ärgerlich", erklärt Aksoy auf RevierSport-Nachfrage.