In der vergangenen Saison führte Ahmet Kizilisik seine Mannschaft Blau-Gelb Überruhr als Kapitän zum Meistertitel in der Bezirksliga. Seine damalige Bilanz: 33 Spiele, 33 Tore, 30 Vorlagen.
Der frühere Oberliga-Zehner (46 Spiele, 11 Tore, 8 Vorlagen) war der Unterschiedsspieler von BGÜ auf dem Weg zum Landesliga-Aufstieg. Im Sommer entschied sich Kizilisik dann dazu, seine Zelte im Essener Süden abzubrechen. Der 31-Jährige wechselte zum ambitionierten Bezirksligisten Rot-Weiß Wülfrath.
Auch in Wülfrath erwischte Kizilisik einen guten Start und steuerte in den ersten sechs Liga-Partien fünf Tore und sechs Assists bei. Doch dann kam der 01. Oktober. "Es ist wahrscheinlich ein Datum, welches ich nie vergessen werde", erinnert sich der Top-Scorer. Was war passiert? Beim Auswärtsspiel in Burgaltendorf riss sich der Spielmacher das Kreuzband und musste schon nach 15 Minuten ausgewechselt werden.
"Den Moment, als es passierte, fand ich persönlich am schlimmsten. Der Schmerz, der nur in Millisekunden auftrat und die Ungewissheit, dass es wahrscheinlich etwas ernsthafteres sein könnte. Es war meine erste große Verletzung. Diese Verletzung wünsche ich keinem Athleten. Man ist auch im Alltag sehr beeinträchtigt. Die ersten zwei Wochen nach der OP kann man kaum etwas alleine machen und ist auf Hilfe angewiesen", blickt der Routinier zurück.
Kizilisik weiter: "Ich habe überlegt, meinen Wiederaufbau zu filmen und kleine Kurz-Videos zu machen, um die Sportler zu motivieren, die eventuell das gleiche durchmachen, aber vielleicht nicht die Menschen um sich herumhaben, die an einen glauben. Aber mal schauen, was sich in der Zukunft so ergibt."
Die Saison ist für mich gelaufen. Egal, wie gut ich mich in ein paar Monaten fühlen sollte, ich werde diese Saison nicht mehr spielen. Der größte Fehler, den man machen könnte, wäre nämlich, dass man zu früh anfängt.
Ahmet Kizilisik.
Und wie geht es nun für den 31-Jährigen weiter? So viel vorweg: Hoffnungen auf ein Comeback in dieser Spielzeit macht sich der Zehner nicht: "Die Saison ist für mich gelaufen. Egal, wie gut ich mich in ein paar Monaten fühlen sollte, ich werde diese Saison nicht mehr spielen. Der größte Fehler, den man machen könnte, wäre nämlich, dass man zu früh anfängt. Ich habe mit vielen anderen Sportlern gesprochen, die auch einen Kreuzbandriss hatten und jeder hat mir das gleiche geraten. Ich werde es aber definitiv nochmal versuchen. Allein weil ich mir selbst die Herausforderung gestellt habe, stärker zurückzukommen."
Seit der Verletzung von Kizilisik kassierte Rot-Weiß Wülfrath drei Niederlagen in neun Spielen. Dadurch verpasste es der Bezirksligist, den Anschluss an die ersten beiden Plätze zu halten. Aktuell beträgt der Rückstand des Tabellenfünften auf den Relegationsrang neun Punkte. Der verletzte Kapitän blickt trotzdem positiv in die Zukunft:
"Die Jungs machen ihre Arbeit gut. Leider wurde der Kader durch einige Verletzungen dezimiert und deswegen können wir uns mit der aktuellen Platzierung zufriedengeben. Einige Mannschaftskollegen sagen mir 'wenn du dich nicht verletzt hättest, wären wir mit Sicherheit dieses Jahr aufgestiegen'. Da muss ich immer schmunzeln, da ich weiß, wie schwer ein Aufstieg ist. Aber beim Fußball ist natürlich alles möglich und deshalb lieben wir diesen Sport so. Wir lassen uns überraschen, was im Laufe der Saison noch passiert."