Die vergangenen drei Duelle konnte der VfB Speldorf gegen Mintard gewinnen. Zwei davon sogar deutlich mit 5:1. Das ist wenig verwunderlich, schließlich spielte Speldorf in der abgelaufenen Saison zwei Klassen höher als Mintard. Nach dem blau-weißen Aufstieg und dem VfB-Abstieg trafen beide am Freitagabend in der Landesliga aufeinander. Mintard erwischte sogar den besseren Saisonstart und steht im Tableau vor dem Nachbarn. Es war somit alles angerichtet für das Derby.
Und was für eins dieses war. Mintard hatte zu Beginn mehr vom Spiel, ging in der achten Spielminute durch Jeremy Ulrich mit 1:0 in Führung. „Wir waren wacher und williger“, sagte BWM-Trainer Marco Guglielmi der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ). Abdul Rahman Isshak Yussif (31.) und Esad Morina (41./Elfmeter) drehten das Spiel vor dem Pausentee allerdings noch zugunsten des VfB.
"Haben Typen gesehen"
Anschließend sorgten Janis Timm (55.) und Michael Siminenko (63.) für die 4:1-Führung Speldorfs. Bis zur Schlussphase blieb es dabei, der VfB von Trainer Olaf Rehmann war dem Derbysieg nahe - bis Nick Heppner kam.
Der Mintarder brachte mit seinem 2:4-Treffer in der 82. Spielminute die Hoffnung im Lager der Gäste zurück. Nur drei Zeigerumdrehungen später erzielte Torjäger Mathias Lierhaus das 3:4. Speldorf schien zunächst das 4:3 über die Zeit bringen zu können. Die reguläre Spielzeit war abgelaufen. Doch in der Nachspielzeit wurde Julian Piontek zum Mintarder Held, als er in der 94. Minute den 4:4-Ausgleichstreffer erzielte.
Mintard feierte, während Speldorf sich ärgerte. „Ich hatte immer das Gefühl, dass das noch nicht alles sein kann. So viel schlechter waren wir nicht“, sagte Mintards Guglielmi der "WAZ" weiter. "Ich wollte Typen in diesem Derby sehen und die haben wir heute gesehen."
Ganz anders die Gefühlslage bei seinem Speldorfer Kollegen Rehmann - logischerweise. „Ich verstehe nicht, warum der Gegner regelmäßig so viele Leute im Zentrum frei kriegt. Wir haben erfahrene Spieler auf dem Platz, die das Spiel eigentlich beruhigen müssen, das haben wir nicht geschafft“, bilanzierte er gegenüber der "WAZ".