Die Ausgangslage in Kray war vor dem Anpfiff klar: Nach den bisher guten Vorstellungen in der heimischen Kray Arena wollten die Essener auch gegen die Sportfreunde Niederwenigern aus Hattingen überzeugen. Wettbewerbsübergreifend war die Mannschaft von Trainer Muhammet Isiktas bis zu diesem Spiel drei Partien ungeschlagen.
Frühes Tor schockt Kray
Die Rechnung hatten die Krayer jedoch ohne die Sportfreunde Niederwenigern gemacht: Bereits in der dritten Spielminute erzielte Florian Machtemes nach einer Ecke den Treffer des Tages. „Im Endeffekt hat es Niederwenigern in die Karten gespielt, dass wir einen Standard wieder nicht vernünftig und sauber verteidigt haben“, erklärte Isiktas nach dem Spiel. „Danach haben sie es auch sehr gut gemacht und waren 90 Minuten taktisch voll auf der Höhe, das muss man ehrlich zugeben.“
Der ehemalige Regionalligist versuchte alles, um das Ergebnis irgendwie zu drehen – machte dabei jedoch häufig Fehler im Aufbauspiel und ermöglichte den Gästen somit immer wieder aussichtsreiche Kontersituationen. Auch nach dem Seitenwechsel sollte sich die Szenerie nicht großartig verändern: Die Essener arbeiteten sich an der kompakten Defensive der Hattinger ab – die Durchschlagskraft und Kreativität fehlte im Offensivspiel.
Wir haben eine junge Mannschaft, da sind Schwankungen normal.
Muhammet Isiktas (Trainer FC Kray)
Im Gegenzug hatten die Sportfreunde hochkarätige Chancen, wussten diese aber nicht zu nutzen. „Um die 60. Minute war es ein enges Spiel, das auf der Kippe stand“, analysierte Sportfreunde-Trainer Jürgen Margref. „Wir hatten die Mehrzahl an klaren Torchancen und haben es versäumt, das Spiel früh zu entscheiden. Umso schöner, wenn man dann am Ende mit 1:0 hochverdient gewinnt.“
Diese Meinung teilte auch sein Trainerkollege aus Essen: „Wir haben eine junge Mannschaft, da sind Schwankungen normal. Gegen Burgaltendorf im Pokal gingen diese Schwankungen nach oben, im Spiel gegen Niederwenigern in die andere Richtung. Unterm Strich war das ein total gebrauchter Tag und wir haben letztendlich verdient verloren.“
Durch die Niederlage verlieren die Essener etwas den Anschluss an die Spitzengruppe – für Isiktas ist das indes kein Grund für schlechte Stimmung. „Wir haben immer gesagt, dass wir unter die ersten Sieben oder Acht wollen. Wir haben in der Vorrunde noch ein paar Spiele, da ist es wichtig, nicht komplett abzureißen und im Mittelmaß zu versinken.“
Grund für schlechte Stimmung in Essen-Kray hingegen ist die Länge der Verletzten-Liste. „Wir gehen auf dem Zahnfleisch“, beschreibt Isiktas die momentane Kadersituation. Nach dem Spiel gesellten sich noch zwei weitere Spieler ins Lazarett dazu: Julian Fischer musste schon während der ersten Halbzeit verletzungsbedingt vom Feld, Top-Torjäger Mohamed Allie erwischte es in Durchgang zwei.
Am kommenden Spieltag müssen die Essener zur Spvgg. Sterkrade-Nord (19.11, 14:30 Uhr), die Hattinger spielen am selben Tag zuhause gegen die SV Scherpenberg 1921 (15:30 Uhr).