Mit dem Profi des FC Arsenal London plapperte "Lewe" nicht nur über seine erste Trainerstation und "Kolas" Leben in London - nein: Es wurde vor allem geschwitzt. Personaltrainer Sven Linnemann, besser bekannt als "Dura Sudo", nahm sich Lewejohann und Kolasinac vor - im wahrsten Sinne des Wortes.
"Wahnsinn, was Sven drauf hat. Er ist ein echter Masochist", lacht der 33-jährige Lewejohann und sagt weiter: "Er hat uns richtig gequält. Da kennt er kein Pardon. Man kann sich übergeben, muss aber dann sofort weiter machen. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe in der 90-minütigen Einheit alles gegeben, aber auch gemerkt, dass meine besten Jahre schon hinter mir liegen." Anders sah das bei Kolasinac aus.
Sein ganzes Spiel lebt von dieser mentalen Stärke und dem Körper, der einer Maschine ähnelt
Rene Lewejohann über Sead Kolasinac
Der 24-Jährige, der zuletzt auf Heimatbesuch in Gelsenkirchen war, zeigte sich bei "Dura Sudo" von seiner besten Seite. Lewejohann erzählt: "Kola ist eine echte Maschine. Nicht umsonst hat Arsene Wenger zuletzt gesagt, dass Kolasinac der stärkste Spieler sei, den er je trainiert hat. Mit der Stärke meint Wenger vor allem 'Kolas' Körper und Geist. Hier ist er brutal stark. Sein ganzes Spiel lebt von dieser mentalen Stärke und dem Körper, der einer Maschine ähnelt. Bei mir war das früher ähnlich. Doch meine Zeit ist längst abgelaufen und so hoch wie Kolasinac habe ich ja auch nicht gespielt."
Lewejohann erinnert sich noch genau an die erste Begegnung mit dem heutigen bosnischen Nationalspieler und jahrelangem Schalker Profi. "In der Saison 2012/13 spielten wir mit Siegen gegen Schalke II. Kolasinac war mein Gegenspieler. Ich weiß noch genau, wie ich in der Halbzeitpause zu Issa Issa und Daniel Grebe gesagt habe, dass Kolasinac eine echte Drecksau ist. So einen Kerl habe ich in diesem jungen Alter noch nie gesehen. Ich wusste schon damals, dass er seinen Weg gehen würde." Lewejohann sollte Recht behalten.
Wenige Monate später spielte Kolasinac nicht mehr gegen "Lewe" in der Regionalliga, sondern gegen Galatasaray Istanbul und Didier Drogba in der Champions League. Er überzeugte und spielte in der Saison 12/13 auch seine erste Bundesliga-Saison. Über Schalke ging es nach Jahren im Sommer 2017 zum FC Arsenal London. Das "Lewe" und "Kola" sich auch heute noch zu Einheiten wie bei "Dura Sudo" treffen können, spricht nur für den Verteidiger. "Er ist ein sozialer und bodenständiger Mensch. Das macht ihn aus. Andere fliegen über den Wolken, wenn sie Karriere machen und Kohle verdienen. 'Kola' hat nicht vergessen, woher er kommt und kennt und grüßt immer noch jeden, den er auch früher gegrüßt hat. Das macht einen guten Charakter aus", betont Lewejohann.