Maßgeblichen Anteil an seiner Leistungssteigerung haben Sprengers Ansicht nach aber vor allem das Team und der Verein. Der angehende Elektroniker spricht sogar von „einer Mannschaft unter Freunden“. Dass es sich dabei nicht um leere Worthülsen handelt, kauft man ihm im Verlauf des Gesprächs gerne ab, denn seine Begeisterung für die Strukturen bei der Teutonia hört man deutlich heraus. „Hier werden keine Summen gezahlt wie bei anderen Clubs, dafür geht es sehr menschlich zu und es macht einfach viel mehr Spaß Fußball zu spielen“.
Dass er überhaupt wieder spielen kann, grenzt beinahe schon an ein Wunder, hatten ihm die Ärzte doch schon vor zwei Jahren nahe gelegt, die Schuhe an den berühmten Nagel zu hängen. „Während eines meiner letzten A-Jugendspiele für die SpVgg Erkenschwick zog ich mir einen Kreuzbandanriss zu, der eine Arthroskopie nach sich zog. Infolge derer stellte sich eine langwierige Entzündung ein. Die wiederum schränkte die Bewegung dermaßen ein, dass mein Knie steif wurde und mir die Ärzte rieten, mit dem Fußball aufzuhören.“ Doch der damals 18-jährige ließ sich dadurch nicht entmutigen, bewies Geduld und nach rund zehn Monaten Zwangspause „juckte es dann wieder“.
Sprenger heuerte beim Bezirksligisten GW Erkenschwick an und kam noch zu drei Einsätzen in seinem ersten Seniorenjahr. „Die dienten allerdings nur dazu, um mal zu gucken, wie es mit dem Knie geht“, meint der Mittelstürmer. Richtig angegriffen hat er dann im Jahr darauf. Mit insgesamt zwanzig Treffern für Grün-Weiß machte der Freund der asiatischen Küche auf sich aufmerksam. Logischerweise flatterten danach die Angebote reihenweise ins Haus. „Es gab einige Angebote neben dem von Waltrop, aber die Verhandlungen mit dem Sportlichen Leiter Frank Thiem und Trainer Heiko Sulzbacher haben mich voll überzeugt.“ Es seien einfach nette, offene und menschliche Gespräche gewesen, ergänzt er.
Und genauso funktioniert offensichtlich auch die Mannschaft. „Wir gehen hier alle sehr kollegial miteinander um, was uns von außen durchaus mal negativ ausgelegt wir, aber wir sind sehr diszipliniert und ganz eng zusammengerückt.“ Was man besonders an Sprengers Zusammenspiel mit Sturmpartner Michael Breuer belegen kann. Von seinen bislang zehn Treffern bereitete Breuer mehr als die Hälfte vor. Doch der treffsichere Stürmer weiß auch, dass es schnell anders laufen kann. „Sicher werde ich auch Spiele haben, wo ich die ‚Hundertprozentigen’ nicht rein mache, aber dann lege ich dem Michael eben die Bälle auf und er macht sie dann.“
Trotz allem Realismus scheut sich Sprenger nicht eine Saisonprognose zu wagen. „Wenn ich die zwanzig Treffer aus der Vorsaison wiederholen könnte, das wäre schon grandios, vor allem, weil ich doch aus der Bezirksliga komme“.