Von Beginn an versuchten die Gastgeber vor allem mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen. Das wirkte besonders in der ersten Hälfte allerdings sehr ideenlos und verschaffte den Gästen aus Velbert immer wieder leichte Ballgewinne. Auf der anderen Seite zeigte sich der SC geduldig und baute das Spiel konsequent über die Innenverteidiger auf, was auf dem tiefen Geläuf nicht immer leicht war, wie SC-Trainer Ralf vom Dorp nach dem Spiel bestätigte: "Auf diesem Platz ist ein kontrollierter Spielaufbau natürlich deutlich schwieriger als auf Kunstrasen. Letztendlich haben wir aber versucht, strukturierten Fußball zu spielen", erklärte der Trainer nach dem Spiel. "Die Remscheider haben, selbst hier zuhause, sehr defensiv gespielt, deswegen war es für uns nicht so einfach."
In der 41. Minute gelang den Velberten dann - mit einiger Hilfe der Gastgeber - das 1:0. FC-Keeper Königs konnte den Ball nach einer Ecke nicht festhalten und Marius Suchanoff beförderte den Ball aus zwei Metern per missglückter Klärungsaktion ins eigene Tor. Ein Tor der Kategorie 'Slapstick pur'. So ging es mit 0:1 aus Remscheider Sicht in die Kabine.
Nach der Pause dann aber der Paukenschlag: Vermeintliche Notbremse von Rene Burczyk, der als letzter Mann gegen Haris Baric gefoult haben soll und vorzeitig Duschen gehen musste. Insgesamt eine harte, aber vertretbare Entscheidung von Schiedsrichter Dustin Sperling, auch wenn vom Dorp das naturgemäß anders sah: "Die Rote Karte war völlig überzogen. Das Foul geschieht ungefähr 40 Meter vor dem Tor und zwei meiner Spieler laufen noch parallel. Das war etwas übertrieben aus meiner Sicht", beschwerte sich der Coach.
Plötzlich war die Elf von Thorsten Legat hellwach und drängte auf den Ausgleich. Nach mehreren hochkarätigen Möglichkeiten nutze Burhan Akgül in der 74. Minute die Unordnung in der Velberter Abwehr und schob eine punktgenau Hereingabe von Tuna Kayabasi ins Tor. In der Folge ließen die Hausherren noch die eine oder andere Gelgenheit aus, das Spiel doch noch für sich zu entscheiden und verpassten damit einen weiteren Befreiungsschlag im unteren Tabellendrittel. Velbert rettete das Unentschieden über die Zeit. Entsprechend zufrieden war Ralf vom Dorp mit dem Resultat: "Wir hatten nach dem Platzverweis keine richtigen Aktionen mehr nach vorne, was vielleicht auch etwas in der englischen Woche begründet ist", gab vom Dorp zu. "Deswegen müssen wir am Ende des Tages mit der Leistung zufrieden sein."
Für Thorsten Legat, der nach dem Spiel gegenüber RevierSport zu keiner Stellungnahme bereit war, geht es nächste Woche nach Jüchen zum direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Unterdessen empfängt der SC Velbert zu Hause den Tabellenführer aus Baumberg.