Nach zweimaliger Führung reichte es beim SV Sonsbeck nur zu einem 2:2. Es sollte bislang der einzige graue Fleck auf der sonst blütenweißen Weste der Hamborner bleiben. Neben dem Einzug ins Kreispokalfinale, bei dem sich der FSV am Mittwoch, den 20. April mit Stadtteilrivale SF Hamborn 07 duellieren wird, durften die zahlreichen Anhänger des Klubs von der Warbruckstraße zuletzt auch den Sprung auf Platz zwei bejubeln. „Die Mannschaft ist nun absolut fit und hat gezeigt, dass sie mit hoher Nervenbelastung umgehen kann. Wir durften uns nichts mehr erlauben, mussten alles gewinnen und haben uns jetzt in einen Lauf reingespielt. Das waren zuletzt absolute Top-Leistungen“, lobt Coach Guido Neumann sein Team.
Dabei nehmen die Akteure auch so manche auf den ersten Blick vielleicht etwas unvernünftige Hürde. „Beim Training vor dem letzten Spiel gegen Speldorf hatte ich nur neun fitte Leute, viele waren erkrankt. Bei der Partie waren dann fast alle wieder dabei und hatten sich vorher dafür noch Medikamente geholt. Hier ist gerade eine absolute Siegermentalität vorhanden, die Jungs sind heiß und wollen alle“, erklärt Naumann. Neben der neu entwickelten mentalen Stärke tragen auch die Winterneuzugänge und einige Taktikkniffe einen großen Teil zur aktuellen Erfolgsserie bei. Naumann: „Mir sind in der Pause beide Innenverteidiger weggebrochen,wir haben dann mit Joel Schoof, Ibrahim Er und Felix van Berk drei Neue geholt, die sich toll eingebracht haben. Zusätzlich hab ich Salih Altin von der „Sechs“ in die Innenverteidigung gezogen, damit wir dort jemanden haben, der auch richtig Fußball spielen und Angriffe einleiten kann. Davor haben wir mit Issa Issa und Musa Celik zwei erfahrene, clevere Jungs, die taktisch stark sind und Übersicht mitbringen."
Cleverness, taktische Stärke und Übersicht sollten die FSV-Kicker auch am kommenden Sonntag auf den Platz bringen, wenn es zum Stadtduell an die Düsseldorfer Straße geht. Beim Duisburger SV 1900 erwartet Naumann „ein schwieriges Derby. Das ist eine lauffreudige und gute Mannschaft, die der Kessen (Ralf, DSV-Trainer, Anm. d. Red.) top im Griff hat. Wir müssen richtig Gas geben, um da zu punkten“. Was ohnehin das Motto für die kommenden Wochen sein dürfte. Denn auf die letzten Saisonspiele will sich der FSV-Coach nicht verlassen. Da heißen die Gegner nacheinander Union Nettetal, 1. FC Kleve und VfB Homberg. Ein Blick auf die Tabelle verrät: Schwieriger geht es kaum. „Am liebsten wäre es mir, wenn wir bis dahin alles weghauen, damit diese Spiele vielleicht gar nicht mehr so wichtig werden“, grinst Naumann. Damit ein Jahr nach der schmerzhaften 0:4-Klatsche im entscheidenden Aufstiegsspiel gegen den SC Düsseldorf-West die Aufstiegskorken im Duisburger Norden endlich knallen können.