"Das war ein sehr gutes Landesligaspiel, in dem der Schiedsrichter der Aufgabe leider nicht gewachsen war", befand der Hombrucher Trainer. Erst sah Kapitän Yannis Schwarze die Ampelkarte, ehe Eduardo Cusano und Nils Birnkraut kurz darauf mit glatt Rot zum Duschen geschickt wurden.
Doch der Reihe nach: Die Gäste erwischten vor 350 Zuschauern "nahezu perfekte erste 15 Minuten", wie es Hartlieb begeistert ausdrückte. Keine zwei Minuten waren gespielt, da brachte Mirza Basic den HSV in Führung. Mit einem individuellen Fehler brachte Hombruch den BSV jedoch wieder ins Spiel. Eyüp Cosgun nahm das Geschenk dankend an und glich zum 1:1 aus (17.).
Das war eine krasse Fehlentscheidung!
Dimitrios Kalpakidis
Der Ausgleich war so etwas wie der Weckruf für die Mannschaft von Dimitrios Kalpakidis, die nun das Spiel bestimmte. "Zur Halbzeit waren wir mit dem Ergebnis gut bedient", erkannte Hartlieb deshalb zurecht. Denn kurz vor dem Pausenpfiff legte der eingewechselte Cusano einen Schürener Angreifer knapp vor dem Strafraum als letzter Mann. Schiedsrichter Isa Efetürk zeigte jedoch nur die Gelbe Karte. "In dieser Situation haben wir profitiert. Da kann man auch auf Notbremse entscheiden", sagte Hartlieb. Sein Gegenüber Kalpakidis wurde noch deutlicher: "Das war eine krasse Fehlentscheidung!"
Nach der Pause entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, doch in der letzten Viertelstunde wurde es schließlich richtig hektisch. Die Gelb-Rote Karte von Schwarze vermochte Hartlieb noch zu akzeptieren, doch in der 82. Minute entschied der Schiedsrichter nach einem angeblichen Handspiel auf der Torlinie von Cusano auf Rot und Strafstoß. "Er klärt den Ball eindeutig mit der Brust", war Hombruchs Trainer stocksauer über die Entscheidung. Cosgun ließ sich vom Punkt jedenfalls nicht zweimal bitten und schnürte seinen Doppelpack zum 2:1.
Für den Landesliga-Absteiger sollte es jedoch noch schlimmer kommen, denn Birnkraut sah nach einem Gefecht mit einem Zuschauer ebenfalls die Rote Karte. "Das kann ich nicht akzeptieren. Der Zuschauer nimmt den Ball in die Hand, mein Spieler nimmt ihm den weg und der Linienrichter will gesehen haben, dass Nils dem Zuschauer den Ball ins Gesicht werfen wollte. Das ist blamabel vom Assistenten und vielleicht sollten sich manche Schiedsrichter mal hinterfragen, wie sie auftreten", zeigte sich Hartlieb stocksauer über diese Entscheidungen und bemängelte fehlendes Fingerspitzengefühl: "Wir reden hier über Amateursport und nicht über Bundesligafußball."
Während Hartlieb die Niederlage eigentlich noch verschmerzen konnte, wiegen vor allem die drei Sperren schwer, zumal Sebastian Homann auch noch die fünfte Gelbe Karte sah. "Wir hätten einen Sieg nicht verdient gehabt. Ein Remis hätte ich aber gerecht gefunden. Um zu wachsen, brauchen wir aber solche Spiele", konnte der Trainer letztlich doch noch etwas Positives aus der Niederlage ziehen.
Freude herrschte dagegen auf Seiten der Schürener, die mit dem Erfolg auf den dritten Platz vorrückten und den Abstand auf Tabellenführer Lüner SV bei fünf Punkten hielten. "Jetzt wollen wir eine Serie nachlegen", blickt Kalpakidis auf die Partie beim SC Obersprockhövel voraus.