Selbst Trainer Giovanni Schiattarella hat der schnelle Aufstieg überrascht. „Gemeinsam mit dem Vorstand haben wir uns fünf Jahre als Ziel gesetzt, um den Weg in die Landesliga zu schaffen. Wir wollten uns nicht unter Druck setzen, aber dass wir es bereits in dieser Saison mit solch einer Dominanz geschafft haben, war nicht zu erwarten“, blickt der Linienchef zurück. Die Dortmunder kassierten in der gesamten Spielzeit nur eine Niederlage – im letzten Auswärtsspiel beim FC Overberge – und setzten sich im Aufstiegsrennen gegen den TuS Westfalia Wethmar mit einem Zähler Vorsprung durch. „Da waren wir auf jeden Fall nicht ganz nüchtern“, sagt Schiattarella mit einem Schmunzeln zur 0:4-Pleite beim Saisonabschluss.
Ausgiebig gefeiert wurde beim VfL aber schon vorher, als am 29. Spieltag mit einem 5:2-Heimsieg gegen Senden die Meisterschaft in der Bezirksliga 8 Westfalen perfekt gemacht wurde. „Wir waren gemeinsam mit den Zuschauern im Vereinsheim. Und wie es sich für so eine Feier gehört, ging es bis vier Uhr morgens“, verrät Schiattarella, dessen Spieler momentan ihren Urlaub genießen.
Die Jungs haben sich schlussendlich die Krone verdientermaßen aufgesetzt
Giovanni Schiattarella
Der Zusammenhalt innerhalb des Vereins war für den Deutsch-Italiener auch einer der Gründe, warum seine Mannschaft am Ende der Saison in der Tabelle ganz oben stand: „Unser großes Plus war die Kaderzusammenstellung, bei der wir viel Glück hatten. Dazu hatten wir einen tollen Teamgeist und eine vernünftige Breite mit 17 Spielern auf einem Niveau. Die Jungs haben aber auch viel investiert und sich schlussendlich die Krone verdientermaßen aufgesetzt“, erklärt Schiattarella.
Besonders stolz macht den Coach die Anerkennung der Zuschauer. Allein zum Heimspiel gegen den Werner SC fanden rund 1600 Zuschauer den Weg auf die heimische Anlage. „Das freut einen sehr und ist neben dem Aufstieg das Highlight der Saison“, sagt Schiattarella, der mit Blick auf das nächste Jahr aber keine großen Erwartungen schürt. „Wir werden eine Mannschaft mit einem sehr niedrigen Altersschnitt von knapp 21 Jahren haben. Wir haben beschlossen, dass die Jungs in der neuen Saison Zeit bekommen werden und diese nutzen sollen, um sich weiterzuentwickeln.“
Ein klares Ziel will Schiattarella daher nicht formulieren, doch mit dem direkten Klassenerhalt dürfte das Märchen des VfL Kemminghausen um ein neues Kapital reicher sein.