Wie der TuS Stockum auf seiner Vereinshomepage veröffentlichte, wird Uli Sieweke zur Winterpause der Nachfolger von Thomas Drathen. Dieser kündigte vor einigen Tagen an, dass er nach sieben Jahren beim TuS zur Winterpause aufhören will (RS berichtete). Ab Januar folgt Uli Sieweke, der erst seit vier Monaten in Diensten des Bezirksligisten VfB Annen steht. Doch an der Westfalenstraße hatte mit dem ehemaligen Rüdinghausen-Coach eigentlich langfristig geplant.
Silvester Pogledic, Vorstandsmitglied des VfB Annen, ist deshalb enttäuscht und zugleich wütend: "Ich bin sehr erbost über den TuS Stockum! Es ist eine riesengroße Sauerei, dass sie uns den Trainer wegnehmen, der uns erst vor einigen Tagen zusicherte, in den nächsten Jahren zu bleiben." Der Verein fühle sich "völlig vor den Kopf gestoßen" und stehe nun erst mal mit leeren Händen da. Dem VfB habe die Kommunikation gefehlt, es sei hinterrücks an Sieweke herangetreten worden, ohne wirklich mit dem Vorstand gesprochen zu haben. Pogledic wirft dem TuS vor, dass der Vorstand in dieser Beziehung "kein Herz und einen schlechten Verstand" habe.
Der baldige Trainer des TuS kann die Enttäuschung nachvollziehen: "Der Zeitpunkt war sicherlich nicht günstig. Ich kann verstehen, dass der VfB sauer ist. Doch es hat persönliche Gründe, warum ich zum Winter gehen werde." Sieweke habe eine bessere Stelle im Job zugesichert bekommen, was ihn zu diesem Wechsel bewegt haben soll. Durch die neuen Kontakte könne er wohl auf der "Karriereleiter nach oben steigen", mutmaßt Pogledic. Sieweke wollte sich gegenüber RevierSport dazu aber nicht detaillierter äußern.
Sieweke war der "Wunschkandidat"
Auf Seite von Stockum sei alles gut. "Ich kenne Uli schon seit zig Jahren und wir hatten mal gesprochen, ob er sich ein Engagement beim TuS vorstellen könne. Nun hat es sich ergeben", erklärt der Medienbeauftragte Ralf Pella, wie der Kontakt zum neuen Trainer entstanden sei. Kurz nach der Verkündung habe es eine "Wahnsinns-Resonanz" gegeben, der Verein und das Umfeld hätten sich über die Neuverpflichtung sehr gefreut. Laut Pella möchte der TuS ein "typisches Wittener Umfeld schaffen", was mit dem "Wittener Jungen" Sieweke erreicht werden könne. "Die Zuschauer sollen gerne zum Fußballplatz kommen, um schönen Fußball zu sehen. Ich möchte beim TuS Stockum etwas aufbauen, in einigen Jahren ist sicher mehr möglich", äußert sich Sieweke zu seinen Zielen beim neuen Verein.
"Auf keinen Fall Bezirksliga!"
Zu den Zielen des Landesligisten äußert sich Ralf Pella mehr als deutlich: "Der Klassenerhalt ist absolut unser Ziel. Wir wollen auf keinen Fall in die Bezirksliga absteigen!" Derzeit steht das Team auf dem ersten Abstiegsplatz mit einem Rückstand von vier Punkten zum rettenden Ufer. Der Klub plane definitiv nicht zweigleisig, der Abstieg sei kein Thema: "Unsere Mannschaft hat viel Potential und einen guten Charakter. Jetzt haben wir uns gefestigt und können gut für die Rückrunde planen. Wir steigen nicht ab!", gibt sich Pella zuversichtlich.
Am kommenden Sonntag geht es gegen den Konkurrenten Hasper SV, mit einem Sieg käme der TuS den gesicherten Plätzen sehr nahe. Wenn es nach Ralf Pella ginge, stünde der Sieger schon fest: "Ein Sieg ist Pflicht. Die Spieler sind 'heiß wie Frittenfett', wir wollen das Ding gewinnen."