Kuhl reagierte auf seinen Rausschmiss überrascht und ein Stück weit enttäuscht: "Ich habe damit nicht gerechnet! Vor ein paar Wochen versicherte mir der Vorstand, dass man mit mir auch in der Bezirksliga weitermachen würde" - was der Sportliche Leiter Rene Bleschke nicht bestätigen kann, da er bei dem Gespräch nicht anwesend war. Zwar könne Kuhl verstehen, dass der Verein mit der derzeitigen Platzierung unzufrieden sei, jedoch sei die "Tendenz in den letzten Wochen nach oben" gegangen. Er zeigt dennoch Unverständnis: "Ich kann mir keinen Vorwurf machen. Wir haben die Spiele fast immer nur knapp verloren oder unentschieden gespielt."
"Entlassung war erschreckend für mich!"
Zu den Gründen, weshalb der TuS auf Platz 16 in der Liga steht, gehören - laut Kuhl - viele Faktoren: "Nach dem Abstieg in die Landesliga fehlten uns die finanziellen Mittel und die Zeit, um neue Spieler anzuschauen. Letztendlich hatten wir nicht das Spielerpotenzial, was man sich für die Landesliga wünscht." Hinzu käme die Tatsache, dass der Coach - aufgrund von Sperren, Absagen und Verletzungen seiner Spieler - die ersten sechs Partien mit unterschiedlichen Aufstellungen antreten musste: "Wir haben zwar gut gearbeitet, aber wenn dir die Spieler fehlen, musst du immer wieder umstellen. Da findet man schwer eine Stammelf", so der Ex-Trainer. Kuhl akzeptiert den Rauswurf, doch es fällt ihm schwer die richtigen Worte zu finden: "Ich kann es mir nicht erklären. Die Entlassung war erschreckend für mich!"
"Wir wollten Ingo Kuhl als Trainer eine Chance geben. Doch leider ist diese Aufgabe zu schwierig und zu anstrengend. Wir haben gerne mit ihm gearbeitet, nun mussten wir aber eine Entscheidung treffen", begründet Rene Bleschke den Rauswurf. Der Vorstand habe wohl schon einen Nachfolger als Trainer in Aussicht: "Er wäre die optimale Lösung. Wir möchten keinen Namen nennen, da der Kandidat um zwei bis drei Tage Bedenkzeit gebeten hat und es noch nicht offiziell ist", betont der Sportliche Leiter. Derzeit leiten Co-Trainer Christian Esser und er selbst das Training.
Vier Spieler werden den Verein schon im Winter verlassen
Auf die derzeitige Misere reagiert nicht nur der Vorstand, sondern auch einige Spieler scheinen unzufrieden zu sein. So werden Torhüter Melvin MacCarthy, Marcel Szponik, Stephan Hornberger und Daniel Steinacker den TuS bereits im Dezember verlassen. Rene Bleschke zeigt sich zwar nicht begeistert, gibt sich jedoch optimistisch: "Na klar tun diese Abgänge weh. Wir hätten diese Spieler gerne behalten, zumal wir mit Mac Carthy den wohl besten Torhüter der Liga haben. Doch wir werden das kompensieren können."
"Wir haben eine Jugend-Talent-Hochburg"
Ab der Rückrunde soll verstärkt auf die eigene Jugend gesetzt werden, denn laut Bleschke sei Eving eine "Jugend-Talent-Hochburg". Der TuS habe es in den letzten Jahren zu oft versäumt, die eigenen Talente gezielt in die erste Mannschaft zu integrieren. Doch das soll sich ab sofort ändern: "Wir wollen von unserer guten Jugendarbeit profitieren. Dass wir solche Spieler einfach ziehen lassen, wird es in Zukunft nicht mehr geben", verspricht er. Mit ihnen soll auch langfristig geplant werden, um ein starkes Team aufzubauen.
Zu den Zielen der restlichen Saison gibt sich der sportliche Leiter bescheiden: "Wir werden versuchen, was möglich ist. Wir sind realistisch genug, um zu erkennen, dass die derzeitige Situation nicht toll ist, daher planen wir auch für die Bezirksliga."