Es war nur eine kurze Anmerkung von Michael Massenberg, die Frank Kurth den Kamm schwellen ließ. Der 1. Vorsitzende des Landesligisten 1. FC Wülfrath versuchte am Dienstag zu erklären, weshalb er den soeben entlassenen Trainer Joachim Hopp nach dem Abstieg aus der Oberliga im Sommer 2013 für ein weiteres Jahr mit einem Vertrag ausgestattet hatte: "In der Hinrunde musste der Trainer ja noch mit dem Kader aus der Kurth-Ära arbeiten, da konnte er den ausbleibenden sportlichen Erfolg nur bedingt beeinflussen."
Für Kurth ist diese Aussage ein Unding: "Ich habe ja schon vieles erlebt, aber da bin ich fast vom Stuhl gefallen. Mich dafür verantwortlich zu machen, dass Herr Hopp in der Hinrunde 2012 keinen Erfolg hatte, ist stillos." Schließlich habe er Massenberg schon in der Winterpause der Saison 2011/2012 darüber informiert, im Sommer den Verein verlassen zu wollen. Und weil nahezu alle Spieler immer nur für eine Saison gebunden würden, hätte Wülfrath durchaus die Möglichkeit gehabt, im Sommer einen großen Umbruch zu machen. Stattdessen würden noch heute Teile seiner damaligen Mannschaft in Wülfrath spielen. "Herr Massenberg selbst hätte gerne noch weitere Spieler gehalten", merkt Kurth darüber hinaus an. "Nur haben diese die negative Entwicklung in Wülfrath schon gespürt und sind deshalb zu anderen Vereinen gewechselt." Darüber hinaus seien sogar Spieler gehalten oder zurückgeholt worden, die schon Kurth mangels Qualität aussortiert habe.
"Herr Massenberg hat den sportlichen Niedergang mitzuverantworten"
Er habe großen Respekt vor Massenberg, der den Verein 13 Jahre lang "mit viel Ehrgeiz geführt" und großen Anteil an den Erfolgen habe, beteuert Kurth. "Nur muss er sich nun auch eingestehen, dass er einen genauso großen Anteil am sportlichen Niedergang des Klubs hat." Kurth, der seit Anfang des Jahres als Sportlicher Leiter der Nachwuchsabteilung bei der SSVg Velbert tätigt ist, wünscht dem 1. FC Wülfrath dennoch den Klassenerhalt. "Schon alleine deswegen, damit meine Arbeit, jedes Jahr mit immer billigeren Spielern und immer kleiner werdenden Etats, nicht ganz umsonst war."
