Als im Sommer 2010 aus den DJK Sportfreunde Linden und der Christlichen Sportgemeinschaft Bochum der CSV SF Bochum-Linden wurde, hatten die Verantwortlichen um Manager Torsten Berger und Trainer Frank Benatelli große Pläne. Fragt man die Beteiligten heute nach dem Werdegang des Fusionsklubs, bemerkt man besonders eines: Begeisterung und Stolz. "Was wir in den letzten drei Jahren hier mit einem knappen Budget auf die Beine gestellt haben, ist wirklich toll", sagt de Ex-VfLer Benatelli - auch wenn ihn immer noch die Gerüchte um das große Geld in Bochum-Linden stören: "Was manche Außenstehende erzählen, ist nicht richtig. Ich kenne jeden meiner Spieler ganz genau und zu jeder Verpflichtung gibt es eine besondere Geschichte."
Gerede um viel Geld stört den Coach
Dass die Bochumer nach vier Spieltagen mit zwölf Punkten an der Tabellenspitze stehen, freut auch den Ex-Profi. Ganz so positiv wie der Punktestand sieht er den Start allerdings nicht: "Die Spiele waren oft knapper, als es die Punkte oder die Ergebnisse zeigen. Besonders die erste Hälfte am letzten Wochenende gegen Eving-Lindenhorst hat mir nicht gefallen, da haben wir keinen guten Fußball gezeigt." Benatelli ist es wichtig, dass die Mannschaft will und dies auf dem Platz zeigt. Trotz des Lobes über den perfekten tabellarischen Saisonstart fordert er von seinen Akteuren eine gallige Spielweise. "Nur wenn die Jungs Fußball spielen wollen und das zeigen, können wir Erfolg haben. Wir haben viele junge Spieler aus unterklassigen Vereinen oder von Reservebänken geholt, das ist schon ein gewisses Risiko", erklärt Benatelli.
Angst zu Beginn nicht wegzureden
Dieses Risiko schien besonders zu Beginn der Vorbereitung den Verantwortlichen gewisse Sorgen zu bereiten, als es in Testspielen gegen unterklassige Gegner nicht wirklich erfolgreich lief. "Uns haben zwei, drei Spieler verlassen, die für das Gerüst der Mannschaft schon wichtig waren. Ein wenig Angst hatten einige schon, aber mit der Zeit wurden wir immer besser", bemerkt der Coach, und der momentane Spitzenplatz in der Landesliga gibt ihm Recht: "Die Jungs spielen für einen Appel und ein Ei bei uns, kämpfen und trainieren aber vorbildlich. Vom Aufstieg wollen wir trotzdem nichts hören."
Das böse A-Wort kreist über Linden
Wie einst Hans-Joachim Watzke in der Dortmunder Meistersaison 2010/11 das Wort Meisterschaft verbot, will Benatelli von einem möglichen Aufstieg nichts hören: "Wir sind momentan mit unseren Möglichkeiten in der Landesliga an unseren Grenzen." Aber wer weiß, beim BVB war das M-Wort schließlich auch erlaubt - und ablehnen würden die Bochum-Lindener einen möglichen Aufstieg sicherlich nicht.