Im vergangenen Sommer sah die Lage noch ganz anders aus. Nach dem Abgang von Trainer-Koryphäe Rolf Gramatke und dem Austausch einer kompletten Mannschaft, galt die SGS als Abstiegskandidat Nummer eins. Obwohl der Ligaverbleib immer noch in Gefahr ist, sieht Trainer Jörg Lipinski die jüngste Entwicklung seiner Truppe sehr positiv: „Speziell der überzeugende 3:0-Sieg nach der Winterpause beim FSV Vohwinkel hat verdeutlicht, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Wir haben uns die notwendige Qualität hart erarbeitet. Die Jungs ziehen voll mit. Unsere Trainingsbeteiligung ist im Vergleich zu vielen anderen Mannschaften herausragend und liegt fast bei hundert Prozent“ , lobt der ehemalige Publikumsliebling von Rot-Weiss Essen die Arbeitsmoral seiner Schützlinge.
Dass noch nicht alles optimal läuft, bestätigte der Auftritt eine Woche später gegen die Zweitvertretung der SSVg Velbert. Durch die 0:2-Heimniederlage verpassten die Schönebecker den vorläufigen Sprung ins gesicherte Mittelfeld. „Den jungen Spielern fehlt häufig noch die Konstanz. Zudem ist das Verletzungspech zu uns zurückgekehrt. Beim Abschlusstraining am Freitag vor der Partie in Heiligenhaus fehlten mir zehn Akteure verletzungs - oder krankheitsbedingt. Von daher ist die Lage noch sehr ernst. Doch wenn ich alle Mann an Bord habe und sich die Mannschaft weiter so gut entwickelt, bin ich recht optimistisch, was den Klassenerhalt angeht“, ballt der 43-Jährige Übungsleiter die Faust.
Bei diesem Unterfangen erhält die SGS ab sofort Unterstützung von Torhüter Tim Nixdorff. Der 25-Jährige sammelte bei Union Solingen und dem 1. FC Wülfrath Verbandsligaerfahrung, die er im Kampf um den Ligaverbleib in die Waagschale werfen soll. Außerdem befindet sich seit einigen Tagen ein weiterer Spieler im Probetraining. Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen, so dass „Lippi“ noch keinen Namen nennen möchte.
In Bezug auf seine eigene Zukunft hatte Lipinski, der in seiner aktiven Laufbahn 237 Spiele in der zweiten Bundesliga bestritten hat, ebenfalls positive Nachrichten für die Anhänger der SG Schönebeck: „So wie es aussieht werde ich in Schönebeck weitermachen. Ich habe mit dem Vorstand bereits erste Gespräche geführt, die sehr vielversprechend verlaufen sind. Ich möchte in Schönebeck etwas aufbauen. Mit dieser Mannschaft sind wir auf einem sehr guten Weg. Sollte nicht noch ein echtes Knallerangebot kommen, bleibe ich an der Ardelhütte“ , hält sich der Pokalheld von 1994 doch noch ein kleines Hintertürchen offen.