"Ich halte es lieber so, wie Jürgen Klopp: wir sprechen erst über dieses Thema, wenn wir vier oder fünf Spieltage vor Schluss immer noch da oben stehen. Vorher müssen wir erst unserer Arbeit machen", will Dirk Wißel, Trainer der Krayer, noch nichts von der Niederrheinliga hören.
Wirft man einen Blick auf das aktuelle Tableau der Landesliga Niederrhein Gruppe 1, dann darf man an der Buderusstraße definitiv von einem Ligasprung träumen. Die Krayer liegen als Tabellenführer einen Zähler vor Armina Klosterhardt und gar sieben Punkte vor dem drittplatzierten Sudbergern. "Ich habe Sudberg auf der Rechnung. Sie werden in der Rückrunde alles versuchen. Und auch Schonnebeck, das qualitative gesehen sicherlich den besten Kader hat, hat noch nicht das letzte Wort gesprochen", erwartet der ehemaliger Speldorfer noch einen heiß Kampf im Titelrennen.
Zuschauer als Joker in der Hinterhand
In diesem Fight haben die Krayer um ihren Kapitän Dominik Immanuel einen Joker in der Hinterhand. Wißel: "Unsere Zuschauer sind grandios. Ohne sie hätten wir beispielsweise nie und nimmer das Spiel in Essen-West gewonnen. Sie haben uns nach dem Ausgleich noch zum Sieg gepeitscht", erinnert sich Wißel, der ebenfalls für den FCK schon am Ball gewesen ist und schwärmt weiter von den FCK-Anhängern: "Wir mussten an die Haedenkampstraße einen Bus chartern und nach Klosterhardt sogar zwei Busse bestellen. Die Zuschauer honorieren unsere guten Leistungen und wir sind dafür sehr dankbar."
Neben den guten Ergebnissen sieht Wißel vor allem einen Grund für den "Hype" um seine "jungen Wilden". "Ich habe mir fest vorgenommen einen ehrlichen, attraktiven Fußball an der Buderusstraße zu bieten. Wenn dazu noch der Erfolg kommt, dann macht es allen Spaß: den Spielern, dem Vorstand und dem Publikum."
Dass der Erfolgslauf auch nach der Winterpause weiterhin anhält, will Wißel eventuell noch einen Stürmer nach Kray lotsen. "Wir haben zu wenige Tore auf dem Konto. Uns fehlen vorne ein Bilal Rammo oder Dusan Trebaljevac. Bilal wird uns nach seinem Kreuzbandriss erst wieder im März zur Verfügung stehen. Dusan hat immer wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen", sagt Wißel und unterstreicht das Anforderungsprofil eines möglichen Neuen: "Ein Neuzugang muss zu unserer Philosophie passen. Wir brauchen hier keine Spieler, die sich die Taschen vollmachen wollen. Wir setzen weiter auf junge, hungrige, talentierte Kicker aus der Umgebung, die sich mit unseren Vereinsfarben identifizieren."