"Milco kam nach dem Spiel beim SV Schonnebeck (0:0) zu mir und hat mir mitgeteilt, dass er ab sofort nicht mehr für TuS Helene spielen wird. Er hat erklärt, dass er nicht damit einverstanden sei, dass er in dieser Partie auf der Bank Platz nehmen musste. Er war beleidigt", erläutert TuS-Coach Sascha Fischer den "Fall Radevski" und schiebt hinterher: "Auf solche Spieler kann ich verzichten. Solche Charaktere brauche ich nicht mitten im Abstiegskampf."
Ob Fischer den 29-Jährigen wirklich nicht mehr benötigt, wird sich herauskristallisieren. Denn immerhin gehen neun der insgesamt 20 erzielten Helene-Saisontreffer auf das Konto des Mazedoniers. "Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten. Ich kann niemanden anflehen für Helene zu spielen. Ich brauche Männer, die sich im Abstiegskampf den Arsch zerreißen und keine beleidigten Leute", weint Fischer dem einstigen "Goalgetter" keine Träne nach.
Und auch Radevski hat mit dem Kapitel TuS Helene bereits abgeschlossen und begründet nochmals seinen Abgang. "Ich komme mit dem Trainer Fischer einfach nicht zurecht. Ich verstehe es nicht, wie er mich in so einem Spiel auf der Bank schmoren lassen konnte. Aber ich schaue jetzt nach vorne. Ich habe schon für die neue Spielzeit einige Anfragen aus der Landes- und Bezirksliga."
Die Altenessener haben bereits einen Nachfolger für Radevski gefunden. Zu Wochenbeginn wird Yussuf Patale das Training an der Bäuminghausstraße aufnehmen und versuchen Radevskis Lücke zu schließen. "Yusuf war zuletzt in Hassel aktiv. Vielleicht kann er uns weiterhelfen. Er ist ab sofort spielberechtigt. Wir brauchen auch wirklich jeden Mann. Denn um unsere Personalsituation sind wir nicht zu beneiden", will Fischer das "Unternehmen Klassenerhalt" mit Neuzugang Patale und seinen 13 anderen Kickern noch realsieren.
Bleibt viel Arbeit für den ehemaligen Jugendspieler des FC Schalke 04. Denn der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt sieben Spieltage vor Saisonende bereits sechs Zähler...