"Mir wurde meine Beurlaubung kurz und knapp mitgeteilt. Man kann sagen, dass ich in 20 Sekunden entlassen wurde. Solch einen Abschied wünscht sich niemand. Vor allem nicht nach zehn Jahren", ist der 44-Jährige immer noch enttäuscht von der Vorgehensweise der Helene-Verantwortlichen.
Vössing, der zur neuen Spielzeit von seinem "Co" Sascha Fischer beerbt werden sollte, musste sich nach zwei Niederlagen (0:2 gegen den FC Kray und 0:2 gegen die Tgd. Essen-West) nach der Winterpause früher als ursprünglich vereinbart von der Bäuminghausstraße verabschieden.
"Die Ergebnisse haben bei meiner Entlassung eigentlich keine wesentliche Rolle gespielt. Ich habe schon vorher kritisiert, dass wir in der Winterpause keine Verstärkungen geholt haben. Dabei habe ich immer das 'wir' betont und den Vorstand mit einbezogen. Diese Kritik hat manch einem im Klub wohl nicht gefallen", sieht Vössing seine Beurlaubung nicht im sportlichen Bereich.
Der Ex-Speldorfer hätte sich liebendgerne mit dem Landesliga-Klassenerhalt aus Altenessen verabschiedet, jedoch ist es anders gekommen und nun will der Familienvater wieder nach vorne schauen und keine "dreckige Wäsche waschen". "Ich drücke dem Team und Sascha Fischer immer noch die Daumen, dass werde ich bis zum letzten Spieltag machen. Zur kommenden Saison hoffe ich auf eine neue Anstellung. Jedoch sind momentan nur wenige Trainerposten frei", grübelt Vössing.
Trotzdem gibt sich der ehemalige Verbandsliga-Kicker optimistisch, dass er bis zum Saisonstart 2010/2011 irgendwo in Essen oder Umgebung anheuern wird. "Ich übe meinen Trainerjob unglaublich gerne aus. Ich habe noch viele Ideen, die ich in einem neuen, intakten Umfeld realisieren möchte."
Dabei sind Vössing vor allem zwei Dinge von großer Bedeutung. "Die Liga ist eigentlich nicht relevant. Der Klub sollte ambitioniert sein und gewisse Ziele verfolgen. Zudem sollte der Vorstand voll mitmachen und hinter den Ideen stehen", denn zuletzt hat der "Ur-Helene" mit den "Bossen" keine guten Erfahrungen gemacht...