Fast 100 Tore nach sechs Spielen, der irre Start von Westfalia Dortmund 2022: So titulierte RevierSport am Sonntag das jüngste 23:0 der Westfalia gegen die Dortmunder Löwen Brackel 61 III.
14:1, 17:0, 6:0, 9:0, 24:1 und 23:0: Das sind die bisherigen Ergebnisse des von Maurice Temme zu dieser Saison, 2022/2023, neu gegründeten Vereins Westfalia Dortmund 2022.
Mit dem 25-jährigen Temme, der nicht nur erster Vorsitzender, sondern auch Spielertrainer und mit 17 Toren nach sechs Begegnungen auch Torjäger des Klubs ist, führt ein 85-maliger Oberligaspieler Regie bei der Westfalia.
Da darf durchaus schon einmal die Frage gestellt werden, ob es dem Mittelfeldspieler nicht ein wenig langweilig in der Kreisliga C ist. "Nein, ich bin hochmotiviert und lebe das auch vor. Ich weiß, was ich mit meinem Bruder und den Jungs im Vorstand vorhabe. Wir alle haben früher gerne Fußballmanager gespielt und sind auf dem Computer von unten nach oben aufgestiegen. Das wollen wir jetzt auch im realen Leben mit der Westfalia angehen. Das ist ein langfristiges Projekt, dem ich mich unterordne. Das kann nicht langweilig werden", erklärt Temme gegenüber RevierSport.
Es macht uns durchaus Spaß so hoch zu gewinnen, aber wir haben auch ein wenig Mitleid mit unseren Gegnern. Trotzdem möchte ich hier auch gerne betonen, dass wir niemanden demütigen wollen. Wir freuen uns einfach Fußball zu spielen und die Dinge, die wir unter der Woche trainiert haben, am Wochenende umzusetzen. Nicht mehr, nicht weniger.
Maurice Temme
Im März 2022 hatte RS über die Neugründung des Klubs bereits berichtet. Und der Plan ist laut Temme voll aufgegangen - nicht nur sportlich. "Hier sind wir sogar über den Erwartungen geblieben. Aber auch sonst sind wir hochzufrieden. Wir haben 75 bis 100 Zuschauer bei unseren Spielen, einen Sponsorenpool von 16, 17 Partnern und alle haben einen Vertrag bei uns unterschrieben. Wir wollen von Beginn an Strukturen aufbauen, dass ist uns sehr wichtig", erzählt Temme und ergänzt: "Nur eine Sache läuft noch nicht so wie gewünscht. Wir kommen mit den Merchandising-Bestellungen kaum hinterher. Da müssen sich unsere Fans in Geduld üben, um Hoodies, Trainingsanzüge oder Trikots zu erhalten. Die Nachfrage ist da groß und die Lieferzeit leider etwas zu lang. Aber auch daran arbeiten wir."
Und das Saisonziel? Temme antwortet: "Ja, da brauchen wir ja nicht drum herumzureden. Wir wollen ohne Punktverlust und unter zehn Gegentoren aufsteigen. Das ist unser Ziel."
Temme erklärt, dass mit ihm noch zwei weitere ehemalige Oberligaspieler im Kader stehen. "Ansonsten haben wir viele Jungs, die in den unterschiedlichsten Bezirksligen gespielt haben. Aber auch drei, vier Spieler sind dabei, die eher aus freundschaftlichen Gründen mitspielen. Wir haben immer mindestens 18 Jungs beim Training und das macht alles großen Spaß", sagt Temme.
Und die Gegner? Die haben natürlich weniger Freude, wenn es gegen die Westfalia 2022 geht. Temme: "Es macht uns durchaus Spaß so hoch zu gewinnen, aber wir haben auch ein wenig Mitleid mit unseren Gegnern. Trotzdem möchte ich hier auch gerne betonen, dass wir niemanden demütigen wollen. Wir freuen uns einfach Fußball zu spielen und die Dinge, die wir unter der Woche trainiert haben, am Wochenende umzusetzen. Nicht mehr, nicht weniger."