Die Vereinsbezeichnung geht aus Sivas Spor Kulübü, dem Club aus der türkischen Profiliga Turkcell Süper Lig, der gleichzeitig als Vorbild fungiert, hervor. „Wir haben gute Kontakte zu dem Team aus der Stadt Sivas und wollen ebenso erfolgreich werden“, erzählt Harun Acikabak, Geschäftsführer des Herner 'Unterbaus'. Um eine völlige Neugründung handelt es sich aber dennoch nicht. Der Kulturverein wurde bereits vor fünf Jahren gegründet und im vergangenen Sommer um eine Fußballabteilung erweitert, so dass für die finanzielle Basis gesorgt ist.
Während fest integrierte Teams in der Regel lediglich eine überschaubare Anzahl von Neuzugängen in den Kader eingliedern müssen, nimmt dieser Fall zunächst ganz andere Dimensionen an. „In unserer Mannschaft spielen mein Bruder und weitere Verwandte sowie einige Freunde mit“, erläutert Acikabak die Zusammensetzung und ergänzt: “Einige haben schon in höheren Klassen gespielt, unter anderem in der Landesliga und Bezirksliga. Aus beruflichen Gründen war aber kein regelmäßiges Training mehr möglich. Bei uns ist es aber auch okay, wenn die Jungs nur einmal in der Woche erscheinen.” Die Heimspiele werden im Volkspark Röhlinghausen vor durchschnittlich 100 Zuschauern ausgetragen.
In der ersten Saison möchte sich die Europäische Sivas Union als Einheit zusammenfinden und sich ihren Gegnern vor allem als faires sowie vernünftiges türkisches Team präsentieren. “Unsere Landsleute sprechen häufiger Beleidigungen gegenüber Schiedsrichtern aus und sind in Tätlichkeiten verwickelt. Dieses Bild wollen wir widerlegen”, betont der Manager.
Mit dem Auftreten seiner Crew kann Coach Oguz Demir zufrieden sein. Nach 21 Partien steht ein vierter Tabellenplatz zu Buche. Gegen den Kulturverein musste der Spitzenführer, die Zeitvertretung von Westfalia Herne, in der Hinrunde außerdem die bisher einzige Niederlage hinnehmen. An diese Leistung soll auch in den noch verbleibenden Begegnungen angeknüpft werden. “Wir wollen diese Saison als Dritter beenden”, lautet die optimistische Prognose von Acikabak.
Die Grundlagen für den geplanten Angriff in der kommenden Saison wurden bereits gelegt. Die Truppe hat sich eingespielt und wird in der derzeitigen Formation erhalten bleiben. “Unser Ziel ist es, mit Kollegen und Verwandten in die Kreisliga B und danach vielleicht auch in die A aufzusteigen”, blickt der Geschäftsführer voraus.