In Oberhausen ist vieles neu: Die frisch eröffnete Tribüne im Stadion Niederrhein, der Niederrheinpokal im Trophäenschrank – und nun auch eine neue zweite Mannschaft. Diese heißt aber nicht Rot-Weiß Oberhausen II, sondern „RWO-Team12“.
„Das war auf jeden Fall ein gebührender Empfang vor 250 Zuschauern“, freute sich Thorsten Binder, der Sportliche Leiter von RWO-Team12, nach dem ersten Heimspiel für die neue zweite Mannschaft überhaupt. „So viele Zuschauer bei einem Testspiel in der Kreisliga C ist sensationell.“ Sensationell war auch das Ergebnis: Die Kleeblätter schlugen Hibernia Alstaden mit 5:2 (3:1).
Der Name „Team12“ kommt nicht von ungefähr. Schon im Januar 2018 erklärte Binder die Namensfindung gegenüber dieser Redaktion: „Wir gründen keine neue U23-Mannschaft. Wir reden hier von einer ambitionierten Fanmannschaft.“
Nicht alle Spieler sind aus der Fanszene
Das Besondere an Team12 ist, dass die eigenen Fans sich das Trikot des Kleeblatts überstreifen. Der anfängliche Impuls zur Gründung der Mannschaft kam aus der Fanszene. Die Idee wurde an den Verein herangetragen – und zu dieser Spielzeit nun realisiert. Aber: Nicht alle Spieler von Team12 sind eingefleischte RWO-Fans.
„Wir haben uns in unserer Vorbereitungs- und Organisationsphase deutschlandweit kundig gemacht, was es alles für Ideen und Möglichkeiten bei solchen Mannschaften gibt“, erklärt Binder diesen Schritt. „Da gibt es die verschiedensten Dinge. Gegen Kommerz, gegen gewisse Namensgebungen oder für soziale Aspekte. Wir haben es hier ein bisschen anders gesehen. Wir haben gesagt: Wir wollen sportlich ambitioniert spielen und haben dementsprechend die Mannschaft zusammengestellt.“
Für Team12 heißt das: Nicht alle Spieler des Kaders können aus der Fanszene kommen. „Ungefähr elf, zwölf Mann kommen aus der aktiven Fanszene, um auch der Idee dahinter Folge zu leisten“, erklärt der Sportliche Leiter diesen Schritt. „Die anderen Spieler kommen hier aus dem Kreis, damit auch der Spiel- und Trainingsbetrieb über die Saison gewährleistet ist und steht.“
In Oberhausen hat man sich vor allem ein Beispiel an den Stuttgarter Kickers genommen. Im Süden Deutschlands gab es die Idee der Fanmannschaft ebenfalls: „Da wurde am Anfang noch viel Herzblut reingesteckt und nur mit Fans gespielt, aber das ist nach einer Saison zusammengebrochen. Das ist natürlich ein Ansatz, den wir aufgenommen haben. So wollen wir nicht verfahren. Wir verfolgen das als langfristige Idee.“