Die erste Mannschaft hat in den vergangenen neun Partien nicht einen einzigen Punkt holen können. Auf der Habenseite stehen mickrige zwei Treffer, auf der Sollseite aber 123 Gegentore.
Aufstiegsträume adé, Auflösungserscheinungen aktuell
Einzige Torschützen sind bisher Steven Janicki und Heiko Zilt. Janicki ist nebenbei noch Geschäftsführer der Vereins. Zilt ist zur Zeit zweiter Vorsitzender und eigentlich Mitglied der Alten Herren. Einen richtigen Torhüter hat der Verein nicht mehr. „Zu Saisonbeginn hatten wir noch drei feste Torhüter. Mittlerweile ist keiner mehr übrig, deshalb kommt immer der Feldspieler ins Tor, der am wenigsten laufen will“, schmunzelt Gordon Kaboth, Spieler der ersten Mannschaft und der Alten Herren.
Doch, was ist beim FC Glückauf Hüllen passiert? Immerhin stand der Verein in der letzten Saison so gut da, dass die Erste gar den Aufstieg in die Kreisliga B hätte schaffen können. Nun steht eine Vereinsauflösung im Raum.
Zurück in die Saison 2011/2012. In der Winterpause verabschiedete sich Trainer Helge Stiel. Kurz darauf folgten sämtliche Spieler dem Coach und Hüllen stand ohne Kicker da. Kaboth erinnert sich: „Ich war der Einzige der geblieben ist.“ Auf die schnelle konnte keine neue Elf zusammengestellt werden und die Mannschaft wurde zurückgezogen. Zur neuen Saison konnte ein neues Team vorgestellt werden. Bisher konnte man aber nicht an die vorherigen guten Spiel anknüpfen. „Nur in einem Spiel konnten wir keine elf bis zwölf Mann präsentieren. Ansonsten helfen immer zwei bis drei Alte Herren Spieler aus“, erzählt Kaboth.
Die Stadt schließt den Vereinskeller
Doch die Pechsträhne will zur Zeit nicht abreißen. Die Stadt Gelsenkirchen hat den Vereinskeller geschlossen. „Wir dürfen nur noch rein um unsere Bälle fürs Training rauszuholen“, beklagt sich Kaboth. Der Keller ist rund 20 Meter lang und hat einen Eingang. Ein Sicherheitsbeauftragter hatte bereits vor eineinhalb Jahren auf einen fehlenden zweiten Eingang hingewiesen. Doch die Stadt kümmerte sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht um den fehlenden Notausgang. „Der Bauantrag liegt dem Amt wohl vor, doch wir müssen noch warten. Und man weiß ja, je öfter man nachfragt, desto langsamer geht es bei der Behörde.“
Alternative zum geschlossen Vereinsheim? Besenkammer!
Ohne den Keller haben die Mitglieder auch kein Vereinsheim mehr. „Im Sommer konnten wir uns ja noch draußen treffen, aber im Winter ist das nicht mehr möglich. Daher ist das gesellschaftliche Vereinsleben nicht gegeben und alles verläuft sich“, gibt Kaboth niedergeschlagen an. Auch der Hausherr, die Sportfreunde 07/12 strengen sich nicht an, dem FC Glückauf eine Alternative anzubieten. Kaboth: „Wir hätten einen Raum bekommen können, aber der war nur so groß wie eine Besenkammer. Da passen unsere rund 50 Mitglieder nicht rein. Es ist wirklich schade, dass es da kein zusammenkommen gibt.“
Für die letzte Mitgliederversammlung bekamen die Gelsenkirchener den Jugendraum von 07/12. „Aber auch nur, weil die Versammlung am Samstag statt fand. Die nächste am Sonntag müssen wir dann in einer Gaststätte abhalten. Da kommen natürlich Kosten für Getränke auf unsere Mitglieder zu.“
Es wird nicht passieren, dass wir uns auflösen"
Der Verein musste eine außerordentliche Versammlung einberufen, da bei der letzten Versammlung kein neuer Vorstand gewählt werden konnte. Ein Freiwilliger für den Posten des Kassierers fehlte. „Ich glaube nicht, dass wir den finden. Es ist sehr traurig, aber ich denke, dass wir den Verein auflösen müssen“, resigniert Kaboth. „Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Aber ein bekanntes Sprichwort sagt: „Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.“ Auch beim Glückauf Hüllen könnte dieses der Fall sein. Laut Janicki hat er einen willigen Kassierer gefunden. „Es wird nicht passieren, dass wir uns auflösen. Ich habe einen Kassierer gefunden und somit kann der Vorstand gewählt werden.“ Bis zur Winterpause soll dann versucht werden die Mannschaft zu halten und dann will Janicki weitersehen.