Die guten, alten Zeiten sind an der Cathostraße aber lange her. Von der Umgebung her hat sich zwar wenig geändert, umso mehr aber aus sportlicher Sicht. Wacker ist in den Niederungen der Kreisklasse angekommen und kämpft aktuell um den Klassenerhalt in der Kreisliga B.
"Wir haben weder eine Jugendarbeit, noch Geld. Wie willst du da erfolgreich sein?"
Carsten Müller
Eine Frage, die nur schwer zu beantworten ist. Trainer Müller kassierte am Sonntag mit seiner Mannschaft eine 0:6-Pleite gegen Tusem Essen II - die dritte Niederlage in Folge. "Wir müssen immer wieder improvisieren. Im letzten Jahr haben wir noch das Relegationsspiel zur Kreisliga A verloren. Jetzt spielen wir um den Klassenerhalt in der B-Liga. Das ist aber einfach zu erklären: Wir haben im Sommer neun Stammkräfte aus der letztjährigen Truppe verloren. Ich musste meine Kontakte spielen lassen und Leute reaktivieren, die zwei, zum Teil drei Jahre nicht mehr vor den Ball getreten haben", erzählt Müller, der aufgrund der dünnen Personaldecke das ein oder andere Spiel in dieser Saison nicht nur von der Trainerbank beobachtete, sondern aktiv auf dem Feld mitwirkte: "Das war im Sommer, als ich das Traineramt übernommen habe, nicht geplant. Was soll ich aber jetzt machen? Wenn Not am Mann ist, dann muss ich eben ran."
Einem eventuellen Abstieg sieht der ehemalige Stürmer des SV Borbeck gelassen entgegen. Denn einen so großen Unterschied würde es im Endeffekt auch nicht machen, ob an der Cathostraße Kreisliga B oder Kreisliga C gespielt wird. "Wir haben keine Kohle, keine Jugendabteilung und eine rote Asche. So sind wir einfach nicht mehr zeitgemäß und konkurrenzfähig. Hier sind leider schon vor Jahren langsam die Lichter erloschen. Nichtsdestotrotz werden wir alles in die Waagschale werfen, um am Ende eine kleine Nichtabstiegs-Party an der Cathostraße feiern zu können", betont Müller.