Heßler, von vielen Experten als Abstiegskandidat eingestuft, ist mit zwei Siegen aus den ersten drei Spielen in die Saison gestartet. Nach dem zweiten Spieltag waren die Grün-Weißen sogar an der Tabellenspitze.
revierkick.de hat nachgefragt: Was war da los?
Guido Schulz (Ex-Trainer GW Heßler): „Es war nicht die sportliche Situation, die mich zum Rücktritt bewegt hat. Mit dieser Mannschaft hätte ich durchaus unter die ersten Fünf kommen können. Es waren vielmehr die Vorfälle auf dem Platz in Falke, die mich schließlich zu meinem Entschluss gebracht haben. "Wenn meine Familie, die ebenfalls unter den Zuschauern war, dann auch noch Angst um mich haben muss, geht das eindeutig zu weit."
Meine Spieler wurden von der ersten Minute an von Zuschauern und Gegenspielern provoziert und haben sich auch provozieren lassen. Es stand die ganze Zeit kurz vor einer Eskalation. Wenn meine Familie, die ebenfalls unter den Zuschauern war, dann auch noch Angst um mich haben muss, geht das eindeutig zu weit. So etwas gehört einfach nicht auf den Fußballplatz und deshalb möchte ich mit meinem Rücktritt ein Zeichen setzen. Ich stand noch lange nach dem Abbruch auf dem Spielfeld und habe nachgedacht. Weder als Spieler noch als Trainer habe ich einen derartigen Tumult von beiden Mannschaften erlebt.
Meinen Entschluss am Sonntag habe ich aus dem Bauch heraus getroffen, aber er war richtig. Ein Rücktritt vom Rücktritt wird es nicht geben. Ich halte nach neuen Angeboten Ausschau, da ich gerne als Trainer arbeite.“
"Er hätte sich schon früh im Spiel dazu durchringen müssen, die Rote Karte zu zeigen." Josef Horn (Trainer DjK Falke Gelsenkirchen): Ich kann die Entscheidung meines Kollegen Guido Schulz nachvollziehen. Was am Sonntag passiert ist, war nicht schön. Es gab während des Spiels einige „Nickeligkeiten“, die der Schiedsrichter nicht gesehen hat. Bei schwerwiegenden Foulspielen lag er dann komplett daneben. Er hätte sich schon früh im Spiel dazu durchringen müssen, die Rote Karte zu zeigen. Vielleicht wäre es dann nicht zu solch unschönen Szenen gekommen. Leider musste mein Spielführer Christian Köppen nach einem harten Einsteigen ins Krankenhaus. Diese Situation kurz vor Schluss war es auch, die zu der Eskalation geführt hat. Einer meiner Spieler bekam einen Schlag ins Gesicht und plötzlich kam eins zum anderen. Ich werde ganz genau nachforschen, ob sich jemand aus unserer Mannschaft grob unsportlich verhalten hat und habe kein Problem damit, diesen dann rauszuschmeißen.“
"So etwas musst du als Fußballer ignorieren und dich einfach wegdrehen" Peter Herz (2. Vorsitzender GW Heßler): „Es ist jammerschade, dass Guido sich so entschieden hat. Er ist ein toller Kerl und hat ein Spitzen-Training gemacht. Außerdem sind wir mit sechs Punkten sensationell gut gestartet. Ich kann Guido allerdings verstehen, dass er über das Verhalten seiner ehemaligen Mannschaft enttäuscht ist. Sie hat auf die Provokationen reagiert und so zu den Entwicklungen mit beigetragen. So etwas musst du als Fußballer ignorieren und dich einfach wegdrehen.“