Unaufhaltsam stürmt die U23 der TSG Herdecke dem Aufstieg in die Kreisliga A entgegen. 46 Punkte aus den bisher 17 Spielen und das bärenstarke Torverhältnis von 80:17 dokumentieren die Überlegenheit der Mannschaft von Trainer Torben Kaup. Der 33-Jährige ist der Vortänzer des noch relativ jungen Teams, das Fußball keineswegs nur arbeiten kann. „Spielerisch haben wir den Vorteil, dass wir einen Kunstrasenplatz zur Verfügung haben. Bekanntlich kann man darauf den Ball besser laufen lassen“, weiß Kaup, dass seine Jungs durchaus auch die feine Klinge im Repertoire haben.
Außerdem profitiert seine Elf von der Kaderzusammensetzung: „Wir haben immer ein, zwei Akteure dabei, die schon Erfahrung aus der Bezirksliga mitbringen. Diese Routine plus der Ehrgeiz der Jüngeren macht den Unterschied zu anderen Mannschaften aus.“ Diese Mischung führt dazu, dass die Herdecker Reserve in der B-Liga sowohl die gefährlichste Offensive als auch die stabilste Defensive stellt. „Eine gute Abwehr braucht man sowieso immer, um aufzusteigen. Aber wir haben für diese Klasse einen sehr guten Torwart. Die Bilanz mit den 80 Toren täuscht allerdings etwas, weil wir einige sehr hohe Siege dabei hatten“, betont Kaup und spielt damit beispielsweise auf das 13:0 gegen Italia Hagen an.
Möglicher Abstieg der ersten Mannschaft als Hindernis?
Aufgrund der hohen Qualität in seinem Kader und der ein oder anderen Verstärkung „von oben“ ist der Coach überzeugt, dass das Gros seiner Kicker demnächst höhere Aufgaben angehen wird: „Niemand in der Mannschaft wird in Zukunft auf diesem Niveau weiterspielen, weil einige in der Kreisliga B in manchen Belangen einfach unterfordert sind.“
In die Quere kommen könnte Kaup und seinen Mannen ausgerechnet die eigene erste Mannschaft. Denn die von Frank Henes trainierte Truppe dümpelt in der Bezirksliga zurzeit auf dem letzten Tabellenrang herum, könnte also in der kommenden Saison womöglich in der gleichen Spielklasse an den Start gehen wie die akut „aufstiegsgefährdete“ Zweitvertretung. Kaup ist aber optimistisch: „Der Kader der Ersten ist gut und breit genug, um den Abstieg zu verhindern.“ Anders herum ist der Übungsleiter ehrgeizig genug, den Aufstieg seiner Equipe ohne Wenn und Aber als Ziel zu formulieren. „Mit der Truppe, die wir haben, müssen wir aufsteigen. Wenn wir Dritter oder Vierter werden, geht das am Ziel vorbei“, erklärt der Linienchef, für den ein Aufstieg im Jubiläumsjahr ein besonderer Anreiz ist.
Empfang und Benefizspiel zur Geburtstagsfeier
Dementsprechend hofft er, dass die Spieler von Frank Henes die Feierlichkeiten nicht trüben: „Meine Spieler möchten sowieso jedes Jahr aufsteigen. Aber es wäre schade, gleichzeitig die Erste untergehen zu sehen.“ Für diesen Fall fürchtet Kaup negative Auswirkungen auf den gesamten Verein: „Es wäre nicht gut für das Gefüge, wenn beide in der Kreisliga A spielen. Einige würden dann den Klub verlassen, die Mannschaften neu durchgemischt.“
Wie auch immer die Saison ausgeht, die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der TSG laufen schon auf Hochtouren. Geschäftsführer Peter Henes deutete bereits an, dass am 9. Mai ein Empfang statt finden soll, zudem seien im Sommer zwei weitere große Veranstaltungen, unter anderem ein Benefizspiel, geplant.