Der angekündigte Boykott des Spieltages vom 28. Februar bis zum 01. März 2009 und die anschließende Demonstration in Gelsenkirchen trägt Früchte. In Gelsenkirchen gibt es 66 Amateursportvereine, die für das gleiche kämpfen wie wir in Unna-Hamm: kein Spiel vor 17.30 Uhr, besser noch 18.30 Uhr, oder der ganze Sonntag für die Amateure! In Gelsenkirchen war man fest entschlossen, auch wenn nicht alle Vereine dabei gewesen wären, den Boykott durchzuziehen. Da sag ich „Respekt und sportliche Anerkennung“.
Der FLVW will damit Vereine wegen Wettbewerbsverzerrung angeblich schützen, die eventuell nicht an dem Boykott teilgenommen hätten. Da kann man mal sehen, mit wie viel Entschlossenheit die Vorstände der einzelnen Amateurvereine in Gelsenkirchen vorgegangen wären; da zählen jetzt keine Punkte mehr. Es geht um die Existenz der Amateurvereine, es geht um unsere Jugendarbeit, es geht um unsere ehrenamtlichen Helfer und Vorstandsmitglieder.
In Unna-Hamm war kein Boykott für den ersten Rückrundenspieltag geplant. Will man beim FLVW Spiele auf Verdacht absetzen? Hätte man beim FLVW in allen 33 Kreisen den Spieltag abgesetzt, da hätte auch ich gesagt: „Respekt und sportliche Anerkennung für den Verband“. Das wäre mal ein Zeichen gewesen, dass man hinter dem Amateursport steht. Ich habe vom Verband schon mehrmals gehört: „Wir haben Verständnis für die Bedenken, aber so ein Boykott ist der falsche Weg. Wir müssen alles unaufgeregter angehen und miteinander und nicht gegeneinander reden.“ Wie lange sollen wir warten? Ohne die Boykottandrohung hätte man uns nie zugehört.
Fakt ist ganz einfach, wenn man gesagt hätte, die Profivereine sind so arm, sie brauchen das viele Geld ganz nötig, dann hätten wir als Amateurvereine noch gesagt, gebt uns eine Spendenquittung, wir spenden euch was! Im Profifußball denkt keiner mehr daran, wo sie eigentlich herkommen. Ich möchte mal sagen, dass ca. 95 % der Profispieler irgendwann mal das Laufen im Amateurvereine erlernt haben.
Wer vertritt eigentlich die Meinung der Amateure? Ich habe noch nicht einen Verbandsfunktionär gehört, der sich voll hinter die Amateure stellt (ausgenommen der Kreisvorsitzende Herr Weischenberg).
Die sich gründende Interessengemeinschaft wird weiterhin dafür kämpfen, dass wir Amateurvereine zu unserem Recht kommen. Wir werden von Tag zu Tag größer, wir werden noch andere Kreise mit ins „Boot“ holen, es gibt ca. 26.000 Amateurfußballvereine. Wenn die zusammen halten würden, möchte ich mal sehen, was die paar Profivereine machen würden…
Mit sportlichem Gruß, Heiko Meiselbach 1. Vorsitzender VfK Weddinghofen Kamen, 17.02.2009