Die A-Kreisligisten (32 Teams aus 31 Vereinen) wollten aus Protest gegen die geplante erhöhte Anzahl der Sonntagsspiele in der Fußball-Bundesliga ein Zeichen setzen und am bevorstehenden Wochenende nicht zu ihren fälligen Meisterschaftsspielen antreten. Mehr Spiele aus der 1. Liga bedeuten auch mehr Einnahmeverluste, befürchten die Amateurclubs.
"Doch zwei von insgesamt 31 beteiligten Vereinen stimmten nicht für den Boykott. Deshalb wird der kommende Spieltag normal durchgeführt", erläuterte Eberhard Petri, Vorsitzender der Fußball-Abteilung des VfL Kamen, gestern Abend das endgültige Ergebnis. Der FC Fröndenberg und BSV Heeren seien, so Petri, die beiden Clubs gewesen, die letztlich nicht für den Boykott gestimmt hätten. "Darüber bin ich enttäuscht. Jeder hat aber das Recht, seine Meinung durch zu setzen", führte Petri aus.
Sichtlich niedergeschlagen war auch Heiko Meiselbach, Vorsitzender des VfK Weddinghofen. "Wir haben lange gekämpft und dann nehmen uns zwei Vereine den Wind aus den Segeln. Darüber bin ich tief enttäuscht. Dagegen gebührt der Hammer SpVg. mein Respekt, die als NRW-Ligist die Entscheidung mitgetragen hätte", sagte der VfK-Chef, der unter anderem wie auch Petri zur geplanten Interessengemeinschaft gehört.
Ulrich Eckei, Vorsitzender des BSV Heeren, will nicht als "Rebell" aus der jüngsten Debatte hervorgehen. "Wir sind der Auffassung, dass ein Boykott nur in den beiden Kreisligen A zu wenig ist", erläuterte Eckei das Ergebnis nach einer Vorstandssitzung am gestrigen Tage. Wenn es zu einem Boykott komme, so Eckei weiter, müsse der komplette Fußball-Kreis Unna/Hamm dahinter stehen. "Also auch Westfalenligist SSV Mühlhausen, Landesligist VfK Weddinghofen und die heimischen Bezirksligisten", sagte Eckei. Er plädiere für einen Boykott des gesamten Fußball-Kreises 32 am ersten Spieltag der Saison 2009/2010.