„Das war ein Grotten-Kick“, ärgerte sich Robert Schwitanski, Trainer der Holsterhausener, nach Abpfiff über die Darbietung seiner Elf. Mit einer weiteren derartigen Hilfestellung im Abstiegskampf können die Blau-Weißen nicht jeden Sonntag rechnen. Umso unverständlicher, dass sie die Chance ungenutzt ließen ihr Punktekonto um drei wichtige Zähler zu erhöhen. „Es war klar, dass der SV geschwächt ist, wir hätten einfach gewinnen müssen“, erzürnte sich Moch.
Die Wanner mussten heute auf gleich sieben Leistungskräfte verzichten, unter anderem fehlten Daniel Gresch und Geli Taskas, die sich am Donnerstag im Kreispokalspiel gegen den SV Wanne 11 verletzten. Als Ausrede wollte Schwitanski dies aber nicht gelten lassen: „Meine Spieler hätten trotzdem mehr präsentieren und vernünftig Fußball spielen müssen.“ Die Platzherren zeigten zu Beginn den größeren Einsatz und hatten auch im Spielanteil den leichten Vorteil. Der Gegner unterstützte dieses Bild allerdings mit vielen Fehlpässen und unnötigen Ballverlusten.
Kibar Erdogrul und Thorsten Knutzen im Duell (RS-Foto).
Börnig konnte dennoch keinen Profit daraus schlagen und agierte vor allem im Angriff zu harmlos. Bei den Holsterhausenern ließ zumindest Kibar Erdogrul seine Qualitäten aufblitzen und leitete einige Konter ein, fand aber selten eine Anspielstation. Von daher konnte sich keiner über das torlose Zwischenergebnis beklagen.
Die zweite Halbzeit begann ebenso nicht viel versprechend. SV-Akteur Robert Serafin startete auf der rechten Außenbahn einen schönen Angriff, statt aber in den Strafraum zu laufen, wie es sein Coach verlangte, zögerte er zu lange und vergab damit eine gute Möglichkeit. Schwitanski reagierte mit zwei Auswechslungen und unterstützte zudem seine Jungs ab der 69. persönlich auf dem Platz. Diese Handlung zeigte fünf Minuten später ihre Wirkung. Manuel Grzeszik verwandelte völlig freistehend von der Höhe des Elfmeter-Punktes zum 1:0. Schwitanski reagierte aber bescheiden: „Mit meiner Einwechslung hat das nichts zu tun.“
Börnig agierte zu harmlos im Angriff (RS-Foto).
Die Blau-Weißen schienen sich nach dem ersten Gegentreffer bereits geschlagen zu geben. Scheiterte Erdogrul in der 79. noch, gelang ihm drei Zeigerumdrehungen später das 2:0 - allerdings aus einer abseitsverdächtigen Position. In der Schlussphase hätte der SV überdies noch erhöhen können. „Wir haben unseren Gegner 70 Minuten im Griff, nutzen aber unsere Chancen nicht“, resümierte Moch. Schwitanski zeigte sich dagegen sichtlich erleichtert: „Börnig war bisher die mit Abstand schlechteste Mannschaft. Ich bin froh, dass wir noch gesiegt haben.“
Während der SV Holsterhausen damit auf einem guten Weg zum einstelligen Tabellenplatz ist, könnte es für die Börniger noch einmal richtig eng werden. „Mit Firtinaspor Wanne und Schwerin II bekommen wir noch zwei Kontrahenten, gegen die wir punkten müssen“, erklärte Moch.