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Kreis DU/MH/DIN: Heiko Heinlein (Trainer TuS Viktoria 06 Buchholz) im Interview
"Unser Ziel ist der Aufstieg"

Kreis DU/MH/DIN: Heiko Heinlein (Trainer TuS Viktoria 06 Buchholz) im Interview
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Die Gemütslage im Duisburger Fußball-Süden ist derzeit als höchst unterschiedlich zu beschreiben. Während das Tabellenende der Kreisliga A, Staffel 1, gleich drei "Süd-Teams" aus der Hafenstadt einnehmen- die GSG Duisburg, TuSpo Huckingen II und die DJK Wanheimerort belegen die Plätze 14 bis 16- steht auch am Anfang des Tableaus eine Elf aus der Grenzregion zur Landeshauptstadt. Allerdings muss sich Spitzenreiter Viktoria Buchholz harter Konkurrenz erwehren. Und wie könnte es anders sein, kommt auch die direkt aus der Nachbarschaft.

Der VfL Duisburg-Süd liegt mit nur zwei Zählern im Hintertreffen in Lauerstellung. Heiko Heinlein, seit zwei Jahren Chef an der Buchholzer Linie, beunruhigt das nicht. Im Interview mit RevierSport online schildert der Coach warum er sein Team im Aufstiegsrennen im Vorteil sieht und spricht mit uns über Disziplin, Kumpeltypen und Spielsysteme.

RevierSport Online: Hallo Herr Heinlein. Ihr Team ist furios gestartet. Vergleichbar war es letzte Saison. Am Ende der Hinrunde war Ihre Mannschaft dann bis auf Platz acht abgerutscht. Warum wiederholt sich die Geschichte nicht?

Heiko Heinlein: "Einen ähnlichen Einbuch wird es nicht geben, weil wir dieses Jahr unter ganz anderen Bedingungen spielen. Letzte Saison sind wir furios aus den Startlöchern gekommen, doch schon nach fünf, sechs Spieltagen hatten wir zwölf verletzte Spieler. Wir hatten wirklich ernsthafte Schwierigkeiten auch nur einmal mit sieben Stammspielern in der Anfangsformation spielen zu können. Zudem kommt, dass wir in der Vorsaison den Aufstieg gar nicht angepeilt haben."

Ist mit seinem Team in der Erfolgsspur: Viktoria-Linienchef Heiko Heinlein

RevierSport online: Dabei ist der Verein im letzten Jahr 100 Jahre alt geworden. Ein Aufstieg hätte sich somit schon ganz gut gemacht, oder?

Heiko Heinlein: "Natürlich ist das so, doch sie müssen einmal bedenken, was der Klub die letzten Jahre so alles durchgemacht hat. Ende der Neunziger Jahre spielte die Erste in der Landesliga, war sogar ambitioniert für höhere Ziele. Dann ist der Klub über die Bezirksliga bis in die A-Liga durchgereicht worden. In der Kreisliga angekommen wollte dann kaum ein Spieler mehr für den Verein spielen. Bis auf Michael Schlief, der in der jetzigen Truppe der Kapitän ist, und Mark Wansing haben alle Akteure 06 verlassen." Drei Wochen zuvor hatte ich in Buchholz unterschrieben."

RevierSport online: Würden Sie sagen, dass Sie den Verein am absoluten Tiefpunkt übernommen haben?

Heiko Heinlein: "Ja, dass kann man ohne weiteres so sagen. Wir haben einen kompletten Neuaufbau machen müssen. Vor der hiesigen Saison haben wir den Kader bis auf einen Akteur, der nicht mehr zur Stammformation gehörte, komplett zusammen gehalten. Zudem haben wir uns exzellent verstärkt. Von unseren fünf Neuzugängen spielen vier regelmäßig von Anfang an."

RevierSportonline: Eine geschlossene, eingeschworene Elf ist also auch hier das Erfolgsrezept?

Heiko Heinlein: Unser guter Teamgeist ist einer unserer Erfolgsgaranten. Hinzu kommt die individuelle Klasse die viele meiner Jungs mitbringen. Egal ob Marcus Rausch, Leslie Wilson oder Mario Rentsch- alle können ein Spiel alleine entscheiden. In diesem Zusammenhang muss ich aber auch dem ganzen Trainerstab, sowie dem Vereinsvorstand ein großes Kompliment machen. Alle ziehen ein einem Strang und das ist wichtig um später dann Erfolg haben zu können."

RevierSport online: Stichwort Vereinsumfeld. Wie empfinden Sie die Euphorie rund um ihre Elf?

Heiko Heinlein: Grundsätzlich habe ich da nichts dagegen. Allerdings kosten einige unserer Zuschauer unseren momentanen Erfolg doch sehr aus. Manchmal geht das dann schon in Richtung Arroganz. Hier muss ich sagen, dass mich das schon ein wenig nervt. Meine Art ist da anders. Ich lasse lieber Taten statt Worte sprechen. Zudem haben wir gerade einmal zehn Spieltage absolviert. Da muss ich schon auch mal auf die Bremse treten."

RevierSport online: Welche Attribute sind Ihnen besonders wichtig?

Heiko Heinlein: "Ich verlange mir jedes Mal alles ab. Wenn es um die Trainingsarbeit, die Organisation vor den Spielen oder um die Vorbereitung generell geht, bin ich extrem ehrgeizig und akribisch. Genau das verlange ich von meinen Spielern auf dem Platz. Disziplin, Kampf, Konzentration und Teamgeist sind das Rüstzeug für eine erfolgreiche Karriere. Ein Spieler der diese Fähigkeiten nicht hat, wird in meiner Mannschaft nicht auflaufen."

RevierSport online: Hört sich ja fast nach Otto Rehagel oder Felix Magath an. In Ihnen verbirgt sich aber kein "Schleifer", oder?

Heiko Heinlein: Nein, bestimmt nicht. Im Training und auch außerhalb des Rasens bin ich sogar eher der Kumpeltyp, versuche viel mit meinen Jungs zu reden. Ich würde meinen Stil eher als antiautoritär bezeichnen. Dennoch möchte ich jedes Spiel gewinnen. Wir spielen hier ja nicht irgendwie Jojo, sondern wir sind in einem Sport tätig in dem Ergebnisse wichtig sind und das ist auch gut so."

Das ist Heiko Heinlein: Alter 30 Geboren: 23.07.1977 Geburtsort: Duisburg Beruf: Kaufmännischer Angestellter Familienstand: ledig Heiko Heinlein ist seit 2006 Trainer von Viktoria Buchholz. Zuvor stand der Sympathisant des FC Bayern München bei Ligakonkurrent Duisburg 08 unter Vertrag.

RevierSport online: Das 4-4-2-System ist bei einigen Ihrer Kollegen groß in Mode. Sie spielen weiter 3-5-3. Warum?

Heiko Heinlein: Weil ich denke, dass es in der Klasse in der wir spielen kaum erfolgreich praktikabel ist. Man braucht die passenden Spieler, viel Zeit um es einzustudieren und eine hohe Trainingsbeteiligung um die Mechanismen zu automatisieren. Das 3-5-3 ermöglicht uns viel Druck im Mittelfeld. Den brachen wir auch, denn wir spielen möglichst direkt und schnell nach vorne. Die Mannschaft macht bei der Spielumsetzung meiner Anweisungen von Spiel zu Spiel fortschritte. So langsam ist meine Handschrift zu erkennen

RevierSport online: Warum steigt der TuS am Ende auf und nicht Ihr großer Konkurrent Duisburg-Süd?

Heiko Heinlein: "Weil wir in der Breite des Kaders besser besetzt sind und weil wir in diesem Jahr den unbedingten Willen haben den Sprung in die Bezirksliga zu schaffen."

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