Mitleid im Konkurrenzkampf - etwas das nicht unbedingt häufig vorkommt. Gerade dann nicht, wenn es im Fußball um den Aufstieg in die höhere Liga geht. Beim Co-Trainer der DJK Wattenscheid Markus Nowak hat sich in den letzten Wochen dennoch das ein oder andere Mal Mitleid bemerkbar gemacht und das ausgerechnet für den direkten Konkurrenten im Aufstiegskampf, Adler Riemke. „Sie tun mir ehrlich gesagt schon ein bisschen Leid. Sie haben nur zwei Spiele verloren und beide gegen uns. In jeder anderen Kreisliga wären sie die unangefochtene Nummer eins, nur eben nicht in Bochum", sagt Nowak. Die Situation von Adler Riemke ist allerdings gleichzeitig auch ein Ritterschlag für die DJK Wattenscheid.
Zu Beginn der Sommervorbereitung war die Mannschaft, eine Gruppe Fremder gleichzusetzen. Neuer Trainer, neue Spieler und das in einer Liga, in der mit Adler Riemke eine eingespielte Mannschaft nur auf ihre Aufstiegschance wartet. Ein paar Monate später und die Situation sieht ganz anders aus, wie Nowak erklärt: „Vor der Saison hatte Adler Riemke den Vorteil, dass sie, im Gegensatz zu uns, eine eingespielte Mannschaft hatten. Inzwischen sind die Jungs aber auf und auch neben dem Platz eine eingespielte Gruppe. Deswegen hat es auch eine so große Bedeutung, dass wir uns einen solchen Vorsprung erarbeitet haben.“
Dieser Vorsprung wird am Ende auch nötig sein. Durch die bärenstarken Leistungen der beiden Spitzenreiter kann ein Ausrutscher schwere Folgen haben. Die DJK ist also fast schon dazu gezwungen jedes weitere Spiel zu gewinnen und das bei 20 Siegen in den letzten 20 Spielen. Bis jetzt steht noch keine Saisonniederlage auf ihrem Blatt.
Dass die Saison so reibungslos und bisher ohne Punktverlust verläuft, hätte sich Nowak im Vorfeld nicht mal zu träumen gewagt: „Niemand hat damit gerechnet. Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft haben und sicher um den Aufstieg mitspielen werden aber das selbst der zweite die Relegation schon im Frühling sicher hat – damit hat wirklich niemand gerechnet. Es ist einfach eine klasse Saison.“
Und selbst wenn der Sekt noch nicht kalt steht, die Planung für die nächste Saison läuft auf Hochtouren. Mit Blick auf die Tabelle geht die Marschroute klar gen Bezirksliga. "Stillstand ist ein Rückschritt. Deswegen müssen wir uns, auch wenn ich denke, dass wir eine gute Bezirksliga-Mannschaft hätten, verändern." verrät Nowak mit Gedanken an die nächste Saison.