Zugegeben, es ist erst seine zweite Spielzeit als TuS-Trainer, doch die Vorstellung seiner Schützlinge begeisterte auch die rund 300 Zuschauer an der Pelmanstraße. So war von den Ambitionen der Gäste allenfalls in der Anfangs-Viertelstunde etwas zu spüren. Danach beherrschten fast ausschließlich die Hausherren das Geschehen. Folgerichtig besorgte Dennis Deutschmann nach einem Eckball die verdiente TuS-Führung (22. Minute) und noch vor der Pause erhöhte Mark Asthoff auf 2:0. (41.) "Wir waren heute einfach bissiger, spritziger in den Zweikämpfen. Ich glaube, das hat den Unterschied gemacht", resümierte Rolnik.
"Entweder wir drehen das jetzt noch, oder wir bekommen eine echte Packung", unkte derweil eine Zuschauerin in der Halbzeitpause. Letzteres sollte sich anbahnen: Bereits kurz nach Wiederanpfiff sorgte Thomas Daul mit dem 3:0 für die Vorentscheidung (47.). Nun waren bei den Gästen endgültig alle guten Vorsätze passé. Vor allem konditionell hatte Union den Gästen nichts mehr entgegenzusetzen, was Wollert jedoch nicht wundert: "Ich habe von Angang an gesagt, dass es nicht leicht wird. Viele Spieler waren während der Vorbereitung im Urlaub, teilweise habe ich nur sieben, acht Spieler im Training gehabt. Deshalb mangelt es uns jetzt einfach an den Grundlagen." Folglich hatten die Frintroper den durchweg überzeugenden Holsterhausern in der Schlussphase nichts mehr entgegenzusetzen und mussten nach den Treffern vier und fünf durch Stephan Zupanc (69.) und Fatih Erdem (81.) quasi kampflos die Segel streichen.
Holsterhausen konnte auch ohne seinen namhaftesten Zugang Hendrik Hildebrandt, der mit einem Bänderriss noch rund drei Monate fehlen wird, überzeugen und darf sich vorsichtig nach oben orientieren. Union sollte unterdessen schnellstmöglich in Tritt kommen, um nicht frühzeitig den Anschluss an die Tabellenspitze zu verlieren.