Vereinschef Joachim Schneider will die Mitglieder befragen, ehe es eine Entscheidung über die Zukunft der DJK Wanheimerort geben wird. Auch eine Fusion schließt er nicht aus. Erste Kontakte der Jugendabteilungen der DJK und des SV Wanheim 1900 gab es bereits.
Die Zukunft? Darüber kann Joachim Schneider, der Vorsitzende der DJK Wanheimerort noch nicht viel sagen. Sicher ist nur: Diese Zukunft wird es für den 95-jährigen Verein nicht auf der Anlage an der Düsseldorfer Straße geben, die sich die DJK in den letzten Jahrzehnten als Unterpächter des Duisburger SV 1900 mit dem größeren Nachbarn geteilt hatte. Denn vor wenigen Tagen hatte Sportdezernent Reinhold Spaniel der Kündigung zugestimmt, die der DSV gegenüber der DJK ausgesprochen hatte.
DSV 1900 gibt Gründe in einer Stellungnahme bekannt
In einer Stellungnahme hatte der DSV 1900 wie berichtet erstmals mehr Gründe angedeutet, als „nur“ die eigene Jugendarbeit ausbauen zu wollen. Von „Vereinsführung zu Lasten anderer“ war die Rede. So erklärte der DSV: „Wenn geäußert wird, die Entscheidung der Stadt und des DSV seien unsozial, dann sollte man vielleicht noch einmal überlegen, ob es letztlich nicht unsozialer ist, das Überleben eines Vereines auch auf Kosten der Kinder und Mitglieder eines Nachbarvereines zu sichern, als eigene Sacharbeit zu leisten.“ Dies wollte Schneider nicht so stehen lassen und betonte, die DJK sei all ihren Verpflichtungen nachgekommen. Allerdings hat es offenbar einen Streitfall um Kosten für eine Rasenregeneration gegeben.
Nun nahm auch die DJK in einer vom gesamten Vorstand gezeichneten Erklärung offiziell Stellung zur Kündigung und attackierte Spaniel dabei vehement: „Welcher Partei gehören Sie noch einmal an, Herr Spaniel? Den Sozial-Demokraten? Zwei Worte die in diesem Zusammenhang wie blanker Hohn klingen. Denn es ist weder sozial, wenn Menschen die sich teilweise über Jahrzehnte mit dem Verein identifizieren und ihre Freizeit opfern, vor die Tür gesetzt werden noch demokratisch, wie in diesem Prozess mit der DJK umgegangen wurde. Da werden Ehrenamtler auf bloße Zahlen reduziert, aber ach nein, selbst die Zahlen haben ja gar keinen Wert mehr.“ Damit spielen Schneider und seine Vorstandskollegen auf die von der DJK genannten 500 Mitglieder an, die Spaniel bestätigt sehen wollte. Doch Schneider verwies dabei auf das Datenschutzgesetz und ärgerte sich darüber, dass die eingereichte Namensliste nicht reichte. Einblick in die Unterlagen – in Anwesenheit des Datenschutzbeauftragten der Stadt – wollte die DJK gemäß ihrer Erklärung gewähren.
Aber wie geht es nun weiter? Denn ein Zurück gibt es nicht mehr. „Ich werde das Gespräch mit den Mitgliedern, Spielern und Trainern suchen“, sagt Schneider. „Für viele ist die BSA Wedau II aber kein Thema.“ So habe es Angebote von einigen Vereinen aus dem Süden „und sogar von einem Klub aus dem Norden gegeben“, erklärte Schneider. Ob es eine Partnerschaft oder gar Fusion mit einem anderen Verein geben könnte? „Ich bin für alles offen und werde mir die Meinung der Mitglieder anhören.“ Danach muss es allerdings fix gehen. Denn am Saisonende muss die DJK die Anlage verlassen.
Kontakt zum SV Wanheim 1900
Ein möglicher Partner für die DJK ist offenbar der SV Wanheim 1900. „Es gab bislang einen Kontakt zwischen den Jugendabteilungen beider Vereine“, erklärte Andreas Plötz, der Vorsitzende des SVW. „Es ist ein Gespräch geplant. Erst danach kann man mehr sagen“, will der Wanheimer Vorsitzende erst dieses Treffen abwarten.