Auf die Frage, welche Ambitionen und Hoffnungen Günzel für die Mannschaft nach der Ruhepause hege, äußert er zunächst kurz und prägnant: "Keine". In der Vergangenheit ist der Verein von einer Misere in die nächste geschlittert, hat Trainerwechsel nach Trainerwechsel durchstehen müssen, bis Günzel zugeben musste, dass er froh sei, dass die Saison vorbei ist. "Unser Ziel ist ein kompletter Neuanfang", korrigiert er sein Anfangsstatement optimistisch. Probleme innerhalb der Mannschaft wie fehlende Disziplin, die ihm völlig "undiskutabel" erscheint, seien ein treibernder Faktor gewesen, dass die Mannschaft nun darauf bedacht sein müsse, sich aus dem Tief zu retten. "Es fehlt der familiäre Charakter und an Besatzung. Wir müssen auch aufpassen, dass die Neuverpflichteten keinen Keil in die Gruppe treiben", ergänzt Günzel bedenklich. Bisher gebe es zwar keine Abmeldungen der alten Besatzung, doch seit die Mannschaft in der letzten Saison teilweise mit einer mageren Zahl von zwölf Mann vorlieb nehmen musste, müssen die Reihen ordentlich aufgestockt werden. Mithilfe des neuen Trainers Günsel Duygala und seinen Beziehungen seien aber schon so manche Verhandlung am Laufen. Namen möchte er allerdings noch nicht nennen, da noch nicht alles unter Dach und Fach ist. "Geld regiert die Welt", resümiert Günzel verdrossen, "und ohne, dass wir Insolvenz anmelden, ist es schwer, neue Spieler anzuwerben".
Zum Schluss gibt Günzel doch noch eine handfeste Aussicht auf die Prioritäten der Mannschaft: "Viele unken schon, dass unser Abstieg beschlossene Sache sei, aber ich hoffe auf ein gesichertes Mittelfeld mit einem Platz zwischen sieben und zehn." Er lobt die eigene Mannschaft, dass viele gute Leute mit dabei seien, die eine gute Chance besäßen, eben diese Ränge anzupeilen, und besonders den baldigen Trainer, der von vornherein rigoros gegen die fehlende Disziplin anzugehen gedenkt.