In der letzten Saison verhinderte der SV mit einem 3:0-Heimsieg gegen die bereits abgeschlagenen Falkenhorster gerade noch den Abstieg in die Kreisliga B. Dieses Jahr sollte der Saisonstart eigentlich positiv verlaufen, doch nach zwei Spielen stand das gesamte Projekt auf der Kippe. "Hätte die Mannschaft mit dieser Einstellung weiter gespielt, dann hätten wir das Team abgemeldet", erklärt Trainer Rüdiger Döring deutlich. Anzeichen für diese Probleme gab es allerdings bereits in der Vorbereitung.
Trainingsbeteiligung nicht akzeptabel
"Die Trainingsbeteiligung passte überhaupt nicht, sodass es natürlich schwierig war, die Mannschaft gut vorzubereiten", sagt Döring. Der Coach sieht die Probleme allerdings nicht nur bei seinen Spielern, sondern bemängelt die Einstellung der jüngeren Generation: "Wenn wir dienstags und donnerstags Training hatten, dann war es klar, dass wir auch hingehen. Natürlich müssen manche wegen der Arbeit passen, aber die Ausreden wegen irgendwelcher Wehwehchen oder dem dritten 75. Geburtstag der Oma kann ich nicht mehr hören." Klare Worte des Trainers, der allerdings seit seiner klaren Ansprache Verbesserungen sieht. Döring: "Das Spiel gegen BW Börnig und auch die Einstellung im Training waren deutlich verbessert und die Jungs haben sich nach Gegentoren nicht hängen lassen."
Junge Spieler als Lösung für finanzielle Engpässe
Klar ist, dass der Klub von der Wiesenstraße finanziell keine großen Sprünge wagen kann, sondern auf die Jugend sezten muss. So kamen vor dieser Spielzeit vier Akteure aus der U19 des VfB Börnig - bekannt für seine gute Jugendarbeit - zum SV und spielen bereits in diesem frühen Stadium der Saison eine gute Rolle. "Anders können wir es nicht packen. Es ist klar, dass wir einige Spiele verlieren, aber die Jugend ist wichtig für uns. Wir sind stolz in diesem Jahr wieder eine A-Jugend mit zwei oder drei vielversprechenden Talenten aufzustellen", berichtet Döring. Trotz Tennenplatz sieht der Trainer keine direkte Benachteiligung für die Jugendarbeit: "Wenn man nach Castrop schaut, sieht man zwar Kunstrasenplätze, aber kaum starke Jugendmannschaften. Das ganze Umfeld um Trainer und Vorstand muss stimmen."