Es hat sich einfach nicht gelohnt - so könnte man die Entscheidung über die U23 der Herner ausdrücken. "Die besten Spieler aus der A-Jugend gingen sofort durch in den Oberliga-Kader. Nur wenige Akteuere schafften es aus der Kreisliga A-Mannschaft in die Erste", erklärt Reimann. Viele Spieler kämen aus der Umgebung - Dortmund, Bochum und so weiter - und hätten einfach keine Lust, in der Kreisliga A zu spielen. "Wir hatten das mittelfristige Ziel die U23 in der Bezirksliga zu sehen, allerdings ließ sich das finanziell auch kaum verantworten. Die neue Lösung ist für uns einfacher und wahrscheinlich auch besser", so Reimann weiter.
Yeni Genclikspor Castrop II wird Westfalia Herne II
Die neue Lösung sieht so aus: Die komplette zweite Mannschaft vom SV Yeni Genclikspor Castrop wechselt samt Trainer Yalcin Yildiz an die Forellstraße. "Viele von uns haben früher schon in Herne gespielt. Als wir damals unter Bekannten eine neue Mannschaft gründen wollten, sind wir aus organisatorischen Gründen bei Yeni gelandet", erklärt Yildiz. Nur fünf Spieler der letztjährigen Mannschaft bleiben im Kader, der Altersschnitt steigt drastisch. Jedoch soll die zweite Mannschaft weiter eingebunden bleiben. "Am Wochenende helfen wir beim Turnier in Hordel aus und ermöglichen Spielern auch gerne Praxiseinsätze bei uns. Braucht man uns, sind wir bereit", so Yildiz weiter. Auch A-Jugendliche sollen weiterhin die Möglichkeit haben Erfahrung im Seniorenbereich zu sammeln.
Davon ist auch Reimann überzeugt: "Da sind Jungs bei wie Yildrim und Yavuz Yildiz, die ihr Können auch in höheren Ligen unter Beweis gestellt haben. Zu wissen, dass sie uns in der Not helfen könnten, ist ein gutes Gefühl. Die Jüngeren können von denen noch so Einiges lernen." Für die neuformierte zweite Mannschaft gibt es deßhalb auch nur ein primäres Saisonziel: Klassenerhalt. "Unsere Stärken sind der Teamgeist und die Erfahrung. Wir können nicht neunzig Minuten pressen, aber wenn wir den Ball haben, geben wir ihn auch nicht so schnell wieder her", sagt der Trainer. Den ein oder anderen "Großen" wollen sie schon ärgern und sehen, was dann möglich ist.