Doch bevor die sportlichen Ziele in Angriff genommen werden können, muss der Verein erst einmal ganz andere Probleme lösen. In Weitmar sind sie unzufrieden mit ihrer Sportanlage. Betrachtet man die Tradition und Größe des Vereins, der in Bochum die zweitgrößte Nachwuchsabteilung stellt und dessen Fusionspartner Westfalia Weitmar schon Peter Neururer als Trainer beschäftigte, ist dies auch vollkommen nachvollziehbar.
Unzumutbare Zustände
Besonders das Weitmarer Stadion, die Erbstollen-Arena, hat in letzter Zeit stark gelitten und muss dringend saniert werden. Der Rasenplatz musste auf Grund aufgetretener Senkungen für ein Jahr gesperrt werden, eine Unterhöhlung durch Bergbauschäden wurde befürchtet. Als Alternative kam nur der Tennenplatz nebenan in Frage, der letzte verbleibende Dioxin-verseuchte Ascheplatz Bochums, auf dem alle Mannschaften für die Zeit trainiert und gespielt haben. Unzumutbare Zustände, finden die Weitmarer Verantwortlichen.
Die Befürchtung der starken Schäden am Rasenplatz bewahrheitete sich zwar nicht, jedoch wurde der Platz bei der weiteren Untersuchung durch Probebohrungen nur noch mehr beschädigt, was insgesamt nicht gerade zur Verbesserung der Situation führte. Deswegen hat der Verein, der bereits seit dem Jahr 2004 in der Kreisliga A spielt, jetzt eine Webseite eingerichtet, die die Probleme der gesamten Anlage aufzeigt und die gewünschten Maßnahmen zum Aufbau der Infrastruktur nennt. In Bezug auf die eigenen Kabinen heißt es dort: "Ist das Kunst oder kann das weg?" Es wird aufgerufen, den Bochumer Traditionsverein bei seinem Projekt zu unterstützen, um wieder ein angemessenes Umfeld zu gewährleisten.
Verbesserungsbedarf an allen Enden
„Kurzfristig soll erst einmal der Treffpunkt Weitmar-Markt wiederhergestellt werden“, sagt Rendelsmann. Hier war es üblich, den Kindern ein Freizeitangebot zu bieten, während die Eltern ihre Einkäufe erledigen. Dafür soll auch der vor einigen Jahren geschlossene Spielplatz wieder erneuert und freigegeben werden. Auch die Tribüne der Anlage Roomersheide birgt Verbesserungsbedarf. Hier werden endlich Sitzplätze für die treuen Zuschauer gefordert, welche seit Jahren die Spiele ihres SV Weitmar im Stehen verfolgen mussten. Hinzu kommen die Kabinen mit veralteten Sanitär- und Heizsystemen sowie die Unterstände am Spielfeldrand, welche dringend erneuert werden müssen.
Insgesamt erhoffen sich die Blau-Weißen also eine Menge Veränderungen im Umfeld ihrer Erbstollen-Arena. Neben dem Hauptproblem Rasenplatz steht vorerst besonders das Freizeitangebot und die grundsätzliche Infrastruktur im Vordergrund, welche dem Traditionsklub dabei helfen sollen, einer zu bleiben. Danach kann man sich wieder auf die sportlichen Ziele konzentrieren.