Kreisliga B 1
Die Entscheidung über den Meistertitel wurde, wie in den meisten anderen Ligen auch, vorerst aufgeschoben. Die Siege von Union (5:0 gegen Mülheim 07) und Saarn (3:0 gegen Heimaterde) bringen zwar noch keine Klarheit, aber: Saarn bleibt nur noch der Pfingstmontag, um eigene Argumente für einen Aufstieg zu liefern. Selbst wenn dann ein Sieg gegen den 1. FC Mülheim gelingen sollte, müsste Union schon beide Partien abgeben, damit es überhaupt noch zu einem Entscheidungsspiel kommt. Und weil das angesichts von bisher erst drei Saisonniederlagen sehr unwahrscheinlich ist, gratuliert RevierSport schon mal vorsichtig. Auch wenn Heiko Ries in dieses Lied noch nicht mit einstimmen mag.
Kreisliga B 2
Nun steht also der erste Meister im Kreis auch rechnerisch fest. Die Zweitvertretung des DSV 1900 hat im klaren 8:2 über die Großenbaum-Reserve den Aufstieg, über den eigentlich schon kein Zweifel mehr bestand, so sichergestellt, dass selbst Trainer Ralf Gemmer, der den ewigen Mahner mimte, nicht mehr umhin kam, sich dem Freudentaumel zu ergeben. „Wir haben direkt nach dem Spiel an die 20 Flaschen Sekt auf dem Platz verspritzt und schön gefeiert. Das war der perfekte Abschluss einer überragenden Saison mit dem besten Team, das ich je hatte“, schwärmte der Coach. In Verbindung mit seinem bereits verkündeten Abgang nach Oberhausen musste Gemmer eine Träne verdrücken: „Es ist wirklich ganz, ganz schwierig, die Jungs abzugeben und zu wissen, dass man sich verliert. Denn da liegt mir wirklich jeder einzelne am Herzen.“
Huckingen und Wanheim 1900 liefern sich derweil einen verbissenen Kampf um jeden Zentimeter. Erstere, noch auf einem Nichtabstiegsplatz, mussten sich gegen Neuenkamp schon nach zehn Minuten geschlagen geben, als Dominik Kolbe den Treffer des Tages erzielte. Die Wanheimer dagegen rangen dem Preußen-Backup über ein torloses Remis einen Punkt ab, der sie in echte Schlagdistanz bringt. Die drei-Punkte-Kluft könnten allerdings schon am nächsten Montag auf die doppelte Größe anwachsen, denn Huckingen hat mit Schwarz-Weiß einen vergleichsweise leichten Gegner vor der Brust, wohingegen Wanheim dann gegen die blau-weißen Huckingen-Bezwinger antreten dürfen.
Kreisliga B 3
Die einzigen Mannschaften, für die es im laufenden Spielbetrieb noch um etwas geht, kamen am Wochenende nicht zum Einsatz. Dafür ist es jetzt umso spannender geworden, denn weil die Ruhrort-Laar-Reserve keine Mannschaft zusammenbekommen hat, wurden die drei Punkte Hagenshof zugeschrieben. Vfvb-Coach Oliver Wolters: „Ich hätte nur fünf oder sechs Mann auf dem Platz gehabt, da macht es keinen Sinn, anzutreten.“ Damit liegen Rheinland und Hagenshof gleichauf und zwei spannende Wochen liegen vor uns.
Kreisliga B4:
Der zweite schon vorzeitig feststehende Meister im Kreis kommt aus Vierlinden. Währenddessen die Erste nach drei furiosen Partien (inklusive Pokal) am Sonntag eine herbe Schlappe gegen den VfB Lohberg zu verdauen hatte (4:8), war rings um Dieter Geisen und seine Spieler Jubel, Trubel, Heiterkeit angesagt.
Rhenania braucht einen neuen Trainer
Möglich war die sonntägliche Meisterfeier geworden, weil bereits am Mittwoch Verfolger Rhenania Hamborn daheim gegen Walsum 09 mit 0:4 unterlegen war und nun uneinholbare zehn Punkte zurückliegt. „Wir sind alle schwer enttäuscht“, gibt Rhenanias Vorsitzender Cafer Kaya zu. „Die Spieler, der Trainer, wir vom Vorstand. Im Moment kann ich noch nicht genau einschätzen, wo das Problem bei uns liegt, aber irgendwo muss eins sein. Das müssen wir aufarbeiten und dann können wir erst sehen, wie es weitergeht.“ Der Coach, Ayhan Karacali, sieht indes kein großes Problem im Team. „Die Mannschaft spielt ja ihr erstes Jahr zusammen, da stimmt dann eben noch nicht alles. Und Vierlinden, das muss man zugestehen, war eben die kompaktere Mannschaft, haben eine super Rückrunde gespielt und sind ein verdienter Aufsteiger.“ Dennoch wird Karacali über die Saison hinaus nicht weitermachen beim Tabellenzweiten. "Ich bin seit zwölf Jahren Trainer und darunter leidet die Familie nunmal." Ohnehin sei der Verein nicht auf ihn zugekommen um über die kommende Saison zu sprechen.
Walsum hofft auf Hamborn
Der SV Walsum kämpft derweil gegen den Abstieg in die Kreisliga C, allerdings stehen die Chancen auf einen Verbleib nicht gut, wie Trainer Helmut Barthel meint: „Wir sind mit 17 Mann in die Saison gestartet und aufgrund verschiedener Faktoren mussten in den letzten Spielen bis zu sieben Mann von den Alten Herren aushelfen.“ Auch Volker Rittmann strahlt nicht unbedingt Zuversicht aus: „Sportlich haben wir kein gutes Jahr hinter uns. Und wenn nicht alles Glück zusammenkommt, wird die Zweite in der nächsten Spielzeit eins weiter unten spielen.“ Das Glück, auf das der Geschäftsführer des SV Walsum hofft, könnte Hamborn 90 heißen. Denn nach der Abmeldung der ersten Mannschaft ist nicht, wie sonst üblich, die zweite an deren Stelle gerückt, sondern Spieler aus der ersten helfen in der Reserve mit. Und weil darüber hinaus noch Ungereimtheiten in Bezug auf Spielerpässe im Raum stehen, könnte ganz eventuell Hambon 90 noch auf den letzten Platz zurückfallen, wenn sich dieser Vorwurf als bewahrheitet herausstellen und dementsprechend ein weiterer Punktabzug folgen sollte.