Kreisliga A Essen Nord-West:
TuS Essen-West 81 steht kurz vor dem Sprung in die Bezirksliga. Die Elf von Trainer Oliver Vössing gewann das mit Spannung erwartete Spitzenspiel beim punktgleichen Tabellendritten TuS 84/10 mit 3:0 und benötigt aus den verbleibenden zwei Spielen gegen Eintracht Borbeck und TuRa 86 noch vier Punkte, um alles unter Dach und Fach zu bringen. Frank Isert, Sportlicher Leiter der Westler, war die Erleichterung über den Erfolg deutlich anzumerken: "Das ist natürlich optimal gelaufen für uns. Nach der Niederlage in der Vorwoche standen wir vor diesem entscheidenden Spiel unter enormem Druck. Die Jungs haben das sehr gut gelöst", konstatierte Isert, der von einem "verdienten Sieg" seiner Mannschaft sprach: "Wir haben in der Defensive sehr gut gestanden und waren spielerisch besser. Das 2:0 kurz nach der Pause hat dem Gegner den Zahn gezogen."
Ganz anders war die Stimmungslage bei 84/10-Coach Jürgen Zabinski. Der Übungsleiter beschwerte sich massiv über die Leistung des Schiedsrichters, der seinem Team beim Stand von 0:0 zwei Tore aberkannte. Zudem wurden zwei seiner Akteure des Feldes verwiesen: "Dass ein Spitzenspiel drei Spieltage vor Schluss auf diese Art und Weise entschieden wird, ist einfach nur traurig. Selbst neutrale Beobachter wussten nicht, weshalb den Treffern die Anerkennung verweigert wurde. Das ist eine riesige Sauerei. Wenn wir in Führung gegangen wären, hätten wir das Spiel nie verloren", schimpfte Zabinski und fügte hinzu: "Wir wurden zu 100 Prozent beschissen. Allein in der ersten Hälfte haben wir sieben gelbe Karten erhalten, teilweise für Lapalien. Mein Spieler Rafael Nimptsch hat sich dagegen das Wadenbein gebrochen, weil er weggetreten wurde. Sein Gegenspieler wurde noch nicht einmal verwarnt. Es ist unglaublich, was da abgegangen ist". Nach der Niederlage seien die Aufstiegschancen der Bergeborbecker laut Zabinski "auf den Nullpunkt" gesunken.
Ähnlich sehen es auch die Verantwortlichen des Verfolgers Altenessen 18. Das Team von Trainer Dietmar Krause unterlag bei Al-Arz Libanon mit 0:2 und hat bei fünf Zählern Rückstand nur noch theoretische Chancen auf die Bezirksliga. Krause war mit dem Auftritt seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden: "Der Gegner hat sehr aggressiv gespielt und uns damit den Schneid abgekauft. Speziell in so einer wichtigen Saisonphase hätte ich mir mehr Gegenwehr von meinen Jungs erhofft. Der Aufstiegstraum ist damit geplatzt. Im nächsten Jahr müssen wir einen neuen Anlauf nehmen".
Spätestens nach dem aktuellen Spieltag herrscht bei den Ballfreunden Bergeborbeck ebenfalls schlechte Stimmung. Da der SV Borbeck seine Begegnung überraschend mit 3:1 gegen Wacker Bergeborbeck gewann und die Ballfreunde ihrerseits Eintracht Borbeck mit 2:3 unterlagen, trennt die Elf von Trainer Dennis Herrmann nur noch ein Punkt vom dritten Abstiegsplatz. "Ich bin maßlos enttäuscht über das Auftreten meiner Truppe. Die Spieler haben alles vermissen lassen und vor allem keinen Einsatzwillen gezeigt. Ich weiß mittlerweile nicht, ob es einige nicht interessiert, was mit dem Verein passiert. So können wir in dieser Liga nicht bestehen", sagte der frustrierte Coach.
Kreisliga A Essen Süd-Ost:
Die Zweitvertretung der SF Niederwenigern muss den Aufstiegssekt trotz des 4:0-Erfolgs über Teutonia Überruhr noch für eine weitere Woche im Kühlschrank lassen. Verfolger SuS Niederbonsfeld hatte etwas gegen die Feier einzuwenden und gewann sein Spiel bei Kellerkind Sportfreunde 07 mit 3:2. Dadurch bleibt der alte Abstand in Höhe von sechs Punkten bestehen. Ein Punkt fehlt den Hattingern daher noch aus den letzten beiden Partien. Dieser soll laut Trainer Mirko Kursinki in der kommenden Woche bei Aufstiger VfL Kupferdreh eingefahren werden: "Wir wollen natürlich nächste Woche alles klar machen. Allerdings wird das eine schwere Aufgabe. Wir müssen konzentriert bleiben und in der kommenden Woche hart arbeiten. Das wird kein Selbstläufer", betont Kursinski, dessen Team gegen die Teutonia nur schwer in Tritt kam: "In der Halbzeit haben wir nicht ins Spiel gefunden. Das 1:0 vor der Pause resultierte aus unserem ersten Torschuss. In der zweiten Halbzeit lief es schon deutlich besser für uns".
Während in Sachen Aufstieg so gut wie alles entschieden scheint, verspricht der Abstiegskampf Dramatik bis zum letzten Spieltag. Insgesamt sieben Teams befinden sich noch in der unangenehmen Verlosung. Eines davon ist die Zweitvertretung des FC Kray, die dank des 4:0-Erfolgs über Blau-Gelb Überruhr ein echtes Lebenszeichen sendete. Die Krayer treten am kommenden Sonntag beim bereits abgestiegenen Schlusslicht Heisinger SV II an, ehe es im Saisonfinale zu einem echten Endspiel gegen den direkten Konkurrenten Teutonia Überruhr kommt. Trainer Dr. Hartmut Fahnenstich kann dieser Konstellation etwas Positives abgewinnen: "Wir haben es nun in unserer eigenen Hand. Mit zwei Siegen werden wir die Klasse wohl halten. Wir waren maustot und sind wieder zurückgekommen. Wenn wir diese Situation noch meistern sollten, könnte uns das großen Auftrieb für die kommende Spielzeit geben", berichtet Fahnenstich, der das Team im Laufe der Rückrunde übernommen hat. Hoffnung schöpfe er vor allem aus der starken Leistung gegen Blau-Gelb: "Die Mannschaft hat echten Abstiegskampf gezeigt. Mit dem Einsatz bin ich hochzufrieden."
Gleichfalls um alles oder nichts geht es für Teutonia Überruhr. Mit hohen Erwartungen waren die Teutonen in die Saison gestartet und befinden sich zwei Spieltage vor Schluss in akuter Abstiegsgefahr. Die Elf von der Mentingsbank muss im Saisonendspurt zwei echte Endspiele gegen Isinger und den FC Kray II überstehen. Pressesprecher Werner Ahrens ist sich dem Ernst der Lage bewusst: "Das hatten wir uns sicherlich ganz anders vorgestellt, speziell nach unserem starken Saisonstart. Jetzt müssen wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und den Supergau vermeiden. Die Mannschaft hat zwei Punkte Vorsprung und alles selbst in der Hand."
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