Kreisliga A Essen Nord-West
Der SC Phönix kann den Aufstiegssekt langsam aber sicher kaltstellen. Nach dem neuerlichen 4:2-Erfolg über den Platznachbarn VfB Frohnhausen steht die Elf von Erfolgstrainer Arndt Krosch vor dem Durchmarsch in die Bezirksliga. Das vor der Saison ausgerufene Ziel Klassenerhalt dürfte kaum noch zu realisieren sein. Mit einem Dreier am kommenden Sonntag gegen die Ballfreunde Bergeborbeck könnte der SCP bereits rechnerisch alles klar machen. Eine Feier sei laut Krosch allerdings noch nicht geplant: "An solche Dinge denken wir noch nicht. Unsere ganze Konzentration gilt dem Spiel gegen die Ballfreunde. Wenn wir diese Begegnung siegreich gestalten, dürfte wohl alles in trockenen Tüchern sein", sagte der Übungsleiter, dessen Mannschaft gegen den VfB einen 0:2-Rückstand drehen konnte. Krosch sprach von Unkonzentriertheiten zu Beginn der Partie: "Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen und lagen folgerichtig zur Pause zurück. Der Gegner hat uns das Leben danach durch zwei Platzverweise deutlich erleichtert. Diese Geschenke hat mein Team dankend angenommen".
Für großes Aufhorchen sorgte an diesem Spieltag das Ergebnis des Lokalderbys TuS Essen-West 81 gegen die Tgd Essen-West II. Die Turngemeinde wurde mit 12:0 von der Keplerstraße gefegt und darf spätestens nach dieser katastrophalen Vorstellung für die Kreisliga B planen. Entsprechend frustriert war Issam Said, Sportlicher Leiter der Tgd., über den Auftritt der Mannschaft, deren fehlende Einstellung er scharf kritisierte: "Der Trainer hat mir berichtet, dass sich einige Spieler bis in die frühen Morgenstunden in einer Diskothek aufgehalten haben. So ein Verhalten werden wir nicht weiter tolerieren. Ich bin stocksauer. In dieser Woche wird es ein ernsthaftes Gespräch innerhalb des Vereins geben".
Der Aufstiegskandidat Essen-West 81 nahm die Steilvorlage der Nachtschwärmer dankend an und festigte durch den klaren Erfolg den zweiten Rang. Kapitän und Toptorjäger Björn Matzel hatte nach Aussage seines Trainers Oliver Vössing "großen Torhunger" und erzielte alleine sechs Treffer. "Wir haben von Beginn an sehr konzentriert agiert und die Anfriffe konsequent zu Ende gespielt. Ich muss aber auch zugeben, dass uns der Gegner das Leben besonders nach der Halbzeit sehr leicht gemacht hat", betonte Vössing.
Ein ähnliches Schützenfest gab es im Verfolgerduell zwischen den Sportfreunden Altenessen 18 und Wacker Bergeborbeck zu bestaunen. Die Bergeborbecker holten sich am Wüllnerskamp eine überraschend deutliche 1:7-Klatsche ab und müssen die leisen Aufstiegshoffnungen endgültig zu den Akten legen. Wacker-Coach Frane Piljic machte vor allem die zuletzt mangelnde Trainingsbeteiligung seiner Akteure für die Höhe der Niederlage verantwortlich: "Ich kann meinem Trainerkollegen Jürgen Zabinski nur beipflichten. Ohne regelmäßiges Training kann man nichts erreichen. Im Spiel gegen 18 wurde eindeutig sichtbar, welche Mannschaft vernünftig trainiert und welche nicht. Das Ergebnis geht auch in dieser Höhe absolut in Ordnung".
Der Kampf um den Ligaverbleib verspricht weiterhin Spannung. Der SV Borbeck schöpft nach einem 3:2-Sieg beim direkten Konkurrenten Ballfreunde Bergeborbeck wieder Hoffnung im Abstiegskampf. Die Ballfreunde mit Neu-Trainer Dennis Herrmann verpassten dagegen einen wichtigen Befreiungsschlag: "Drei individuelle Fehler nach Standardsituationen haben uns das Genick gebrochen. Mit einem Dreier hätten wir die kommenden Wochen entspannter angehen können. Jetzt stecken wir wieder mittendrin im Schlamassel", gab Herrmann enttäuscht zu Protokoll.
Kreisliga A Essen Süd-Ost:
Tabellenführer SV Kupferdreh scheint das Gewinnen verlernt zu haben. Gegen das Kellerkind Sportfreunde 07 setzte es die vierte Punkteteilung in den letzten fünf Spielen. Der vor wenigen Wochen uneinholbar wirkende Vorsprung auf den dritten Rang ist auf sieben Zähler zusammengeschrumpft. Für den Trainer der Kupferdreher, Michael Wüsten, ist dies dennoch kein Grund zur Besorgnis: "Wir werden nicht nervös. Meine Schützlinge haben gegen 07 auf ein Tor gespielt. Aktuell fehlt uns leider das nötige Quäntchen Glück, welches wir in der Hinrunde hatten. Speziell die Mannschaften, die sich im Tabellenkeller befinden, kämpfen bis zum Umfallen und haben uns das Leben zuletzt schwer gemacht", befand Wüsten, der keinerlei Zweifel am Aufstieg seiner Mannschaft hat: "Wir werden auch am Ende der Spielzeit oben stehen. Niederbonsfeld spielt in der Rückrunde sehr stark auf. Ich denke, dass SuS noch vor Niederwenigern landet - aber nicht vor uns".
Die erwähnten Bonsfelder lösten ihre Aufgabe gegen den FSV Kettwig durch einen 4:1-Sieg gewohnt souverän und schoben sich dank des Patzers der SF Niederwenigern II (2:2 beim ESC Rellinghausen 06 II) bis auf einen Punkt an den Lokalrivalen aus Hattingen heran. Trainer Detlef Pehlke ist mit der Form seiner Elf hochzufrieden und berichtet von einer "überzeugenden Leistung. Der Sieg war absolut verdient. Meine Jungs haben richtig Gas gegeben und keinerlei Zweifel am Erfolg aufkommen lassen." Der Übungsleiter sieht seine Mannen auf dem richtigen Weg und ist fest vom Aufstieg überzeugt: "Ich habe immer daran geglaubt. In der Hinrunde hatte die Mannschaft durch sechs Niederlagen ihren Kredit bei den Zuschauern bereits verspielt. Abgerechnet wird jedoch erst am Ende".
Ganz andere Sorgen plagen derweil die Zweitvertretung des FC Kray. In einem klassischen Abstiegskrimi unterlag der FCK an der heimischen Buderusstraße dem Tabellennachbarn SV Isinger mit 1:3. Die Truppe von Trainer Dr. Hartmut Fahnenstich rutschte dadurch auf einen Abstiegsrang ab. Der Trainer äußerte sich angesichts der bedrohlichen Lage besorgt über den Zustand seines Teams: "Wir hatten uns aufgrund des anstehenden Sechs-Punkte-Spiels viel vorgenommen. Leider haben wir aktuell einen negativen Lauf, sodass uns in den entscheidenden Spielsituationen nicht viel gelingt. Der Sieg für Isinger geht in Ordnung, da der Gegner abgeklärter und robuster agiert hat". Fahnenstich, der die zweite Mannschaft vor sechs Wochen übernommen hatte, glaubt das Grundproblem zu kennen: "Ich bin gezwungen mit einem Kader von zwölf Spielern arbeiten, den ich sonntags mit einigen A-Jugendlichen auffüllen muss. Die jungen Spieler sind, bedingt durch ihre fehlende Erfahrung, überfordert mit der Situation. Es wäre nicht der Anspruch des FC Kray mit der Zweitvertretung in der Kreisliga B zu spielen. Deshalb müssen wir alles tun, um dieses Szenario zu verhindern".
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